Beznau-1: Sicherheitsnachweis liegt im Herbst 2016 vor

Die Unregelmässigkeiten im Material des Reaktordruckbehälters der Kernkraftwerkseinheit Beznau-1 sind bei der Herstellung entstanden und stammen nicht vom Betrieb. Dies hat die Betreiberin – die Axpo Holding AG – mit einer Replika bestätigen können.

15. Sep. 2016
Der Ring C des Reaktordruckbehälters von Beznau-1 wird in einer Schmiede in England nachgebildet.
Der Ring C des Reaktordruckbehälters von Beznau-1 wird in einer Schmiede in England nachgebildet.
Quelle: Axpo

Im Frühjahr 2016 hatte die Axpo nachgewiesen, dass es sich bei den Einschlüssen im Reaktordruckbehälter von Beznau-1 (PWR, 365 MW) um Aluminiumoxyd handelt. Im Rahmen der in den letzten Monaten durchgeführten Untersuchungen zeigte sich indes, dass das identifizierte Testmaterial nur teilweise geeignet war, um den hohen Qualitätsansprüchen für das Erbringen des Integritätsnachweises zu genügen, schreibt die Axpo in einer Medienmitteilung. Deshalb liess sie den Ring C des Reaktordruckbehälters – das ist der Ring mit den meisten Unregelmässigkeiten – in einer renommierten Schmiede in England gemäss den in den 1960er-Jahren geltenden, dokumentierten Herstellungsbedingungen in der ursprünglichen Schmiede von Le Creusot nachbauen. Dabei bildeten sich bei der Herstellung der chemisch und mechanisch identischen Replika praktisch die selben Einschlüsse wie beim Ring C des Reaktordruckbehälters von Beznau-1. Nun wird laut Axpo das vorgesehene Programm zum Nachweis der Integrität des Reaktordruckbehälters vollumfänglich – auch mit zerstörenden Prüfungen – durchgeführt.

In den nächsten Monaten stehen noch umfangreiche Untersuchungen und Bewertungen auf dem Programm. Den Sicherheitsnachweis wird die Axpo erbracht haben, wenn

  • alle Prüfungen und Analysen entlang der vom Ensi akzeptierten Roadmap mit positiven Ergebnissen abgeschlossen sind,
  • der werkstoffspezifische Einfluss der Unregelmässigkeiten auf die Eigenschaften des Grundmaterials geklärt ist,
  • die Bruchzähigkeit des Materials belegt werden kann,
  • die Frage der vorhandenen Sicherheitsreserven beantwortet ist.

Bis heute lägen weiterhin keine sicherheitstechnischen Vorbehalte für den sicheren Weiterbetrieb von Beznau-1 vor, so die Axpo. Sie sei mehr denn je überzeugt, die geforderten Nachweise und den Safety Case für das Wiederanfahren der Anlage erbringen zu können. Die Axpo will den Nachweis im Laufe des Herbstes einreichen. Anschliessend wird das Ensi den Sicherheitsnachweis prüfen und über die Bewilligung zum Wiederanfahren entscheiden.

Quelle

M.A. nach Axpo, Medienmitteilung, 13. September 2016

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