Blair und Chirac schaffen gemeinsames Nuklearforum

Frankreich und Grossbritannien wollen künftig in der Energie-, Klima-, Entwicklungs- und Sicherheitspolitik noch enger zusammenarbeiten, um ihre Position auf europäischer sowie internationaler Ebene wirksam zu vertreten.

8. Juni 2006
Beim 28. britisch-französischen Gipfeltreffen vom 9. Juni 2006 in Paris einigten sich die beiden Regierungen auf eine weitere enge Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie.
Beim 28. britisch-französischen Gipfeltreffen vom 9. Juni 2006 in Paris einigten sich die beiden Regierungen auf eine weitere enge Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie.
Quelle: Europäische Gemeinschaft 2006

Darauf haben sich Premierminister Tony Blair und Präsident Jacques Chirac anlässlich des 28. britisch-französischen Gipfeltreffens am 9. Juni 2006 in Paris geeinigt. Im Beisein der Fachminister für Äusseres, Umwelt, Erziehung, Industrie und Energie einigten sie sich namentlich darauf, auf dem Energiegebiet aussenpoli-tisch und im Rahmen der EU auf eine höhere Versorgungssicherheit hinzuwirken. Dazu gehören nach Meinung von Blair und Chirac die Förderung diversifizierter, nachhaltiger Energiesysteme und eine vorhersehbare, transparente, langfristige Energievision für Europa.
Grossen Wert legen die beiden Länder auf eine weitere enge Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie. Zu diesem Zweck einigten sie sich auf die Schaffung eines ständigen französisch-britischen Nuklearforums. Es soll Vertreter der Regierungen und der Industrie sowie Fachexperten zusammenbringen, um die Zusammenarbeit der beiden Länder besonders auf den Gebieten Forschung, Sicherheit, Nachwuchssicherung, Stilllegung sowie Abfallbewirtschaftung zu diskutieren. Zur Förderung dieser Zusammenarbeit wurde zudem eine Stärkung der Kontakte zwischen den Aussen- und Industrieministerien der beiden Länder vereinbart. Ziel ist eine bessere Absprache unter anderem über die Beziehungen mit Drittstaaten, bei Energiemarktanalysen sowie in der Beurteilung der mittel- und langfristigen Nachfrage- und Versorgungsaussichten.
In der Umweltpolitik einigten sich Blair und Chirac namentlich auf Zielgrössen für die Klimapolitik: eine mittlere Temperaturerhöhung durch Treibhausgase von höchstens 2°C, eine Treibhausgaskonzentration von weniger als 550 ppm (Teile auf eine Million) sowie eine Emissionsverminderung gegenüber 1990 um 15-30% bis 2020 und um 60-80% bis 2050. Um diese Ziele zu erreichen, wollen sie ihre bilateralen Partnerschaften besonders mit der EU, China und Indien gezielt nutzen und weltweit die nachhaltige Entwicklung fördern.

Quelle

P.B. nach The British Prime Minister und Présidence de la République, Medienmitteilungen, 9. Juni 2006

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