Blindgängeranalyse mit Neutronenspektrometer

Blindgänger können chemische Kampfstoffe enthalten und aussen so verrostet sein, dass ihr gefährlicher Inhalt nicht mehr zu erkennen ist.

30. Dez. 1998

So wurden 1988 auf den Salomoneninseln eine grössere Zahl Artilleriegeschosse aus dem 2. Weltkrieg gefunden, die sich nicht identifizieren liessen. Um ihren Inhalt zu kennen und sie mit der richtigen Technik vernichten zu können, hat das amerikanische Idaho National Engineering and Environmental Laboratory (INEEL) ein tragbares Spektrometer entwickelt, das mit Neutronenaktivierung arbeitet. Nach einer Durchleuchtung mit Röntgenstrahlen, bei der sich der Verdacht auf einen chemischen Kampfstoffinhalt erhärtete, wurde mit dem tragbaren Spektrometer ein Neutronenstrahl auf die Blindgänger gerichtet. Dieser Strahl regte die Isotopen im Innern zur Emission von Gammastrahlen an, deren Spektrum gemessen und mit Spektren verglichen wurde, die charakteristisch für bestimmte chemische Stoffe sind. Im vorliegenden Fall handelte es sich zu 90% um Senfgas, einige der Geschosse waren leer und der Rest enthielt chemische Zerfallsprodukte von Senfgas. Entsprechend wurden der Verbrennungsofen und die Abgasfilter so eingestellt, dass die Blindgänger ohne Risiko vernichtet werden konnten.
Das INEEL entwickelt das tragbare Neutronenspektrometer jetzt so weiter, dass es bei Polizei, Feuerwehr und der Sicherheitskontrolle an Flughäfen leicht eingesetzt werden kann.

Quelle

P.B. nach Nuclear News, Dezember 1998

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