Deutsche Stromunternehmen warnen vor Energielücke wegen Kernenergieausstieg

Der deutsche Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat vor einer möglichen Lücke zwischen Stromkapazität und -nachfrage bis 2023 aufgrund des Ausstiegs aus Kernenergie und Kohle gewarnt.

9. Apr. 2019

Die vom BDEW auf der Hannover Messe International veröffentlichte Kraftwerksliste zeigt auf, dass der Bau neuer, CO2-armer Kraftwerke, die für die Flankierung der Energiewende in Deutschland dringend gebraucht werden, zu langsam vorankommt.

«Dem bis 2023 zu erwartenden Zubau an Kraftwerkskapazität in Höhe von etwa 4650 MW stehen bereits absehbare und schon erfolgte Stilllegungen mit einer Kapazität von rund 26’000 MW gegenüber – ein sattes Minus», erklärte der BDEW. Damit sinke bis 2023 die konventionelle Kraftwerkskapazität von heute gut 88’600 MW auf rund 67’300 MW.

Stefan Kapferer, Geschäftsführer des BDEW, sagte: «Was in den Markt kommt, ist noch nicht ausreichend, um auszugleichen, was an gesicherter Leistung mit dem schrittweisen Kohleausstieg und dem laufenden Kernenergieausstieg wegfallen wird.»

Die deutsche Regierung, die sich vor 2011 für die Kernenergie eingesetzt hatte, entschied nach dem Reaktorunfall von Fukushima-Daiichi im März 2011, acht der ältesten Kernkraftwerke Deutschlands sofort vom Netz zu nehmen und die anderen neun bis 2022 stillzulegen.

Quelle

M.A. nach BDEW, Medienmitteilung, 1. April 2019

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