Deutschen Energiewende-Index zeigt vorsichtigen Aufwärtstrend

Die Zustimmung der deutschen Wirtschaft zur Energiewende ist zum zweiten Mal in Folge etwas gestiegen. Doch der Deutsche Energiewende-Index (DEX) bleibt auch im dritten Quartal 2014 weiterhin im negativen Bereich.

18. Nov. 2014

Obwohl der DEX weiterhin im negativen Bereich liegt, bestätigte das dritte Quartal 2014 einen leicht positiven Trend. Nach einem kontinuierlichen Zustimmungsverlust seit dem vierten Quartal 2012 bis auf das Allzeittief vom Frühling 2014 von 90,0 Punkte konnte der DEX bereits zum zweiten Mal in Folge ein Zustimmungsplus verzeichnen. Er erreichte auf einer Skala von 0 (sehr negativ) bis 200 (sehr positiv) einen Wert von 93,4 Punkten. Im Sommer lag der Index lediglich bei 91,8 Punkten. Der Höchstwert von 102,8 Punkten vom Winter 2012 liegt immer noch in weiter Ferne.

Mit der Zustimmung zur Energiewende steigt laut dem Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young GmbH (EY) auch die Investitionsbereitschaft der deutschen Wirtschaft. In den kommenden Monaten wollen 36% der Unternehmen ihre Investitionen zur Umsetzung der Energiewende nach oben schrauben – lediglich 24% wollen ihre Investitionen zurückfahren. 46% der Befragten rechnen damit, dass ihr Unternehmen infolge der Energiewende vermehrt in die Entwicklung neuer Technologien investieren wird. «Die verstärkten Investitionspläne der Unternehmen sind ein Lichtblick – wir wissen aber noch nicht, ob die Unternehmen sie in die Tat umsetzen», erklärte Helmut Edelmann, Director Utilities bei der EY dazu.

Energieversorger fühlen sich als Verlierer der Energiewende

Nicht in allen Branchen steigt die Zustimmung zur Energiewende. Einigermassen zufrieden sind derzeit nur Investoren sowie Herstellerfirmen und Zulieferer. Der DEX erreichte hier einen Wert von 103,3 beziehungsweise105,3 Punkten. Wenig überzeugt ist hingegen vor allem die konventionelle Energiewirtschaft. Die Energieversorgungsunternehmen erwarten für ihre Branche erhebliche Nachteile. 57% der Befragten sind der Ansicht, dass die Energiewende ihrer Wettbewerbsposition schade, und auch für die Wettbewerber in ihrer Branche erwarten 44% der Energieversorger negative Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit. Der Gesamtindex-Wert der Energieversorger liegt bei nur 87,9 Punkten.

«Die Energieversorger bangen um ihre Zukunft», so Edelmann. «Durch die hohe Förderung der erneuerbaren Energien werden bestehende Investitionen entwertet. Hinzu kommt, dass klassische Geschäftsmodelle wie der Querverbund und damit besonders Stadtwerke im neuen regulatorischen Umfeld in Schieflage geraten – in einigen Fällen droht sogar die Insolvenz.»

Der DEX beruht auf einer Umfrage unter rund 2000 Akteuren und Betroffenen der Energiewende in Deutschland aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. An der aktuellen Ausgabe nahmen rund 300 Befragte teil.

Quelle

M.A. nach EY, Medienmitteilung, 12. November, und Bericht Deutscher Energiewende-Index, 3. Quartal 2014

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