DOE präsentiert neue Entsorgungsstrategie

Das amerikanische Department of Energy (DOE) will ein erstes zentrales Zwischenlager für ausgedienten Kernbrennstoff 2021 und ein geologisches Tiefenlager 2048 in Betrieb nehmen. Dies sind die Eckpunkte einer Mitte Januar 2013 vorgestellten Entsorgungsstrategie für die USA.

31. Jan. 2013

Das DOE knüpft in seiner neuen Entsorgungsstrategie an die Empfehlungen der sogenannten Blue Ribbon Commission on America’s Nuclear Future an, einer eigens im Auftrag von Präsident Barack Obama im Jahr 2010 eingesetzten Expertenkommission. Die Kommission veröffentlichte im Januar 2012 ihren Schlussbericht und zeigte auf, wie eine sichere, langfristige Lösung für das Abfallmanagement in den USA entwickelt werden kann. Die Kommission empfahl beispielsweise eine breit abgestützte Vorgehensweise zur Standortwahl der Lager. Weiter sollte gemäss der Kommission eine neu zu bildende Organisation ausserhalb des DOE mit der Handhabung des Abfallprogrammes betraut werden. Zudem waren sich die Experten einig, dass umgehend Massnahmen zur Entwicklung eines Tiefenlagers und der Zwischenlager eingeleitet werden müssen. Auch sei frühzeitig mit der Planung des grossflächigen Transports des bestrahlen Kernbrennstoffs und der hochaktiven Abfälle zu beginnen.

Aufbau des Programms in 10 Jahren

Das DOE präzisiert in seinem Strategiepapier ein Massnahmenpaket, mit dem in den nächsten zehn Jahren ein Abfallmanagementprogramm in den USA aufgebaut werden soll. Dieses wird nun dem Kongress vorgelegt. Konkret soll bis 2021 ein erstes zentrales Zwischenlager den Betrieb aufnehmen, wo überwiegend bestrahlter Brennstoff aus stillgelegten Kernkraftwerken eingelagert wird. Ein weiteres grösseres zentrales Zwischenlager ist bis 2025 geplant, das über genügend Kapazität verfügen soll, um die nötige «Flexibilität im Abfallentsorgungssystem zu gewährleisten». Bis 2048 will das DOE ein geologisches Tiefenlager in Betrieb nehmen können. Das DOE führt in seinem Papier aus, dass die nötige Gesetzgebung zur Umsetzung dieser Massnahmen zeitnah benötigt wird. Gemäss Strategiepapier werden gegenwärtig über 68’000 t Schwermetall in Form bestrahlten Kernbrennstoffs in 72 Kernkraftwerken in den USA gelagert: Jedes Jahr erhöhe sich dieser Wert um 2000 t.

Zahlreiche Organisationen der Nuklearindustrie, darunter das Nuclear Energy Institute (NEI), haben sich in einer gemeinsamen Medienmitteilung positiv zur Entsorgungsstrategie des DOE geäussert. Es sei ein wichtiger Schritt hin zu einem nachhaltigen Abfallmanagement für bestrahlte Kernbrennstoffe, aber auch für radioaktiven Abfall aus militärischen Beständen.

Quelle

D.S. nach DOE, «Strategy for the Management and Disposal of Used Nuclear Fuel and High-Level Radioactive Waste», Januar 2013 und Nuclear Energy Institute, Medienmitteilung, 10. Januar 2013

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