Ensi: Schweizer Kernanlagen 2019 sicher betrieben

Die Kernanlagen der Schweiz wurden im Jahr 2019 sicher betrieben. Auch die Anzahl der meldepflichtigen Vorkommnisse liegt im Bereich der Vorjahre. Zu diesen Schlüssen kommt das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) in einer ersten Bilanz des vergangenen Aufsichtsjahrs.

29. Jan. 2020

Das Ensi war auch im Jahr 2019 mit angemeldeten und unangemeldeten Inspektionen sowie Aufsichtsgesprächen regelmässig in den Schweizer Kernanlagen präsent. Es hat sich somit vergewissert, dass sämtliche Anlagen die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Die Anzahl der hinsichtlich nuklearer Sicherheit meldepflichtigen Vorkommnisse lag 2019 mit 36 Meldungen (provisorische Angabe) im Bereich des langjährigen Mittelwerts.

Meldepflichtige Ereignisse 2019 nach Anlage:

  • Beznau-1: 3 Vorkommnisse
  • Beznau-2: 5 Vorkommnisse
  • Beide Beznau-Blö >Gösgen: 8 Vorkommnisse
  • Leibstadt: 11 Vorkommnisse
  • Mühleberg: 2 Vorkommnisse
  • Kernanlagen des PSI: 3 Vorkommnisse
  • Forschungsreaktor der EPFL in Lausanne: 2 Vorkommnisse
  • Zentrales Zwischenlager (ZZL): 1 Vorkommnis
  • Am Forschungsreaktor an der Universität Basel ereignete sich kein meldepflichtiges Vorkommnis

Ines-1-Bewertung in Gösgen

Das Kernkraftwerk Gösgen stellte im Frühling fest, dass in seinem Ringraum insgesamt 101 Druckmessumformer im Einsatz waren, die nicht auf ihre Eignung für Störfallbedingungen geprüft waren. Da sowohl die auf ihre Eignung bei Störfallbedingungen geprüften als auch die nicht geprüften Umformer die gleiche Typenbezeichnung des Herstellers tragen und sie sich optisch nicht nennenswert unterscheiden, wurde der Fehler erst aufgrund einer Meldung aus ausländischen Kernkraftwerken erkannt. Dieses Vorkommnis führte zu einer Ines-1-Bewertung auf der siebenstufigen internationalen Störfallbewertungsskala Ines der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO).

Derzeit ist die Beurteilung eines Teils der Vorkommnisse noch im Gang, so das Ensi. Die abschliessende Beurteilung kann deshalb noch Änderungen erfahren. Die Behörde werde die definitiven Resultate in seinem Aufsichtsbericht im Laufe des Jahres veröffentlichen.

Mit Mühleberg wurde das erste kommerzielle KKW der Schweiz abgestellt

Am 20. Dezember 2019 ging das Kernkraftwerk Mühleberg endgültig vom Netz. Durch umfassende Nachrüstungen im Verlauf der Betriebsjahre war Mühleberg gemäss Ensi auch zum Zeitpunkt seiner Abschaltung auf einem sehr guten Sicherheitsstand. Es erfülle seit seiner Inbetriebnahme bis heute die gesetzlichen Anforderungen und verfüge darüber hinaus über eine Sicherheitsmarge. Mühleberg sei aus wirtschaftlichen Überlegungen vom Netz gegangen, erklärte Georg Schwarz, Leiter des Aufsichtsbereiches Kernkraftwerke beim Ensi: «Die Sicherheit im Werk war bis zum letzten Betriebstag auf einem hohen Niveau».

Quelle

M.B. nach Ensi, Medienmitteilung, 22. Januar 2020

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