EU will Kernenergie «nicht im Weg stehen»

Die Europäische Kommission wird Ländern, die sich für den Bau neuer Kernkraftwerke entscheiden, «nicht im Weg stehen», so der Vizepräsident der EU, Frans Timmermans. Die Europäische Kommission bleibe technologieneutral, wenn es um Kernkraft gehe, sagte Timmermans, der als Vizepräsident für den europäischen «Green Deal» bei der EU-Exekutive zuständig ist.

11. Nov. 2020

«Der grosse Vorteil der Kernenergie ist natürlich, dass sie emissionsfrei ist», sagte er am 26. Oktober 2020 während eines Online-Chats mit Fatih Birol, dem Exekutivdirektor der Internationalen Energieagentur (IEA). «Wenn Sie zu dem Schluss kommen, dass dies Ihre beste Option ist, wird die Kommission Ihnen sicherlich nicht im Weg stehen», sagte er, als Birol ihn nach seinen Ansichten zur Kernenergie fragte.

Obwohl Wind- und Solarenergie schnell wachsen, machen erneuerbare Energien heute nur 15% der gesamten Stromerzeugung in der EU aus, bemerkte Birol und sagte, die Kernkraft sei eine weitere «Null-Emissions-Technologie», die derzeit etwa 27% der Stromerzeugung in Europa ausmache.

Timmermans erkannte die Vorteile an, die die Kernenergie beim Übergang zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft bringen kann, wies aber auf «ernsthafte Nachteile» hin, wie Uranimporte und die Behandlung radioaktiver Abfälle. «Und wenn man in sie investiert, bleibt man für einen sehr, sehr langen Zeitraum daran hängen», fügte er hinzu und verwies auf die Notwendigkeit, den gesamten Lebenszyklus der Investition zu berücksichtigen, von den Baukosten bis zur Abfallbehandlung.

Quelle

S.D. nach IEA, YouTube-Gespräch, und Euractiv, Mitteilung, 26. Oktober 2020

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