Exelon übernimmt Kernkraftwerk Fitzpatrick

Die Exelon Corporation hat sich bereit erklärt, das Kernkraftwerk Fitzpatrick im amerikanischen Bundesstaat New York von der Entergy Corporation zu übernehmen, nachdem dort der Clean Energy Standard (CES) in Kraft getreten ist.

12. Aug. 2016
Der Gouverneur von New York State, Andrew Cuomo, förderte den Weiterbetrieb von Fitzpatrick durch die Unterstützung des Clean Energy Standard. Rund 600 Arbeitsplätze bleiben erhalten und jährlich 3 Mio. t Treibhausgasemissionen eingespart.
Der Gouverneur von New York State, Andrew Cuomo, förderte den Weiterbetrieb von Fitzpatrick durch die Unterstützung des Clean Energy Standard. Rund 600 Arbeitsplätze bleiben erhalten und jährlich 3 Mio. t Treibhausgasemissionen eingespart.
Quelle: Kevin Coughlin / Gouverneursbüro Andrew M. Cuomo

Die New York State Public Service Commission (PSC) verabschiedete Anfang August 2016 den CES, der die Bedeutung der CO2-freien Stromerzeugung der Kernkraftwerke in diesem Bundesstaat – Nine Mile Point (BWR, 613 MW und 1277 MW), Robert E. Ginna (PWR, 580 MW) und Fitzpatrick (BWR, 813 MW) – für das Erreichen der Klimaschutzziele ausdrücklich anerkennt. Der CES beinhaltet einen Unterstützungsmechanismus, der sicherstellt, dass im deregulierten Markt trotz des preiswerten Erdgasangebots und der staatlichen Windenergiesubvention die dadurch wirtschaftlich bedrohten Kernkraftwerke am Netz bleiben können.

Die Entergy Corporation hatte im November 2015 angekündigt, Fitzpatrick Anfang 2017 endgültig vom Netz nehmen zu wollen. Das Unternehmen begründete diesen Schritt mit der sich weiter verschlechternden Wirtschaftlichkeit des Werks. Die Exelon ihrerseits hatte ihr Interesse an Kauf und Betrieb des Kernkraftwerks bekundet, sofern der Bundesstaat New York den CES einführt.

Im Rahmen der jetzt erreichten Vereinbarung über USD 110 Mio. überträgt die Entergy die Betriebsbewilligung von Fitzpatrick an die Exelon, die bereits Nine Mile Point und Robert E. Ginna betreibt. Die Transaktion, die Mitte 2017 abgeschlossen werden dürfte, steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die zuständigen Behörden.

Die Exelon hatte zuvor bereits angedeutet, dass die Einführung des CES ihr erlauben würde, Millionen in die Kernkraftwerke des Bundesstaats zu investieren. Das Unternehmen plant nun, im Frühjahr 2017 anfänglich rund USD 400–500 Mio. – unter anderem für die Brennstoffnachladung von Fitzpatrick – aufzuwenden.

Entergy-CEO Leo Danault erklärte, der bevorstehende Verkauf sei im besten Interesse aller Betroffenen. Die Entergy wie auch die Exelon verwiesen auf die Annahme des CES, die sich als förderlich für die Übernahme ausgewirkt habe. «Wir möchten, New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo und seine Regierung für ihre Rolle bei der Rettung von Fitzpatrick danken», erklärte Exelon-CEO Chris Crane.

Quelle

M.A. nach Exelon und Entergy, gemeinsame Medienmitteilung, sowie Pressebüro des Gouverneurs von New York State, Medienmitteilung, 9. August 2016

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