Extremhochwasser an Aare und Rhein: Grundlagen für die Gefährdungsbeurteilung

Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) wird zusammen mit dem Bundesamt für Energie (BFE), dem Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi), dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) und dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) gemeinsame Grundlagen für die Beurteilung der Hochwassergefährdung an Aare und Rhein erarbeiten, um anschliessend die potenziellen Risiken für Bauten und Anlagen im Untersuchungsgebiet zu beurteilen. Einer neuen Risikobewertung werden insbesondere die Kernkraftwerke Beznau, Mühleberg und Gösgen sowie rund 15 Stauanlagen unterzogen.

16. Dez. 2013

Ziel dieses Projekts ist es, harmonisierte und konsolidierte Szenarien für extreme Hochwasserereignisse auszuarbeiten, die auf einer gemeinsamen Datengrundlage beruhen (Pegelstände, Fliessgeschwindigkeiten, morphologische Veränderungen des Fliessgewässers sowie Ereignishäufigkeit). Ausgehend von der spezifischen Situation an Aare und Rhein soll abgeklärt werden, welche verschiedenen Gefahren im Zusammenhang mit Hochwasser bestehen und wie diese möglicherweise zusammenwirken. Berücksichtigt werden namentlich Phänomene wie Erosion, Gerinneverlagerung, Geschiebeablagerung, Rutschungen, Verklausung (Behinderung des Abflusses durch Treibgut) sowie Dammbrüche.

Synthese ab 2016

Ab 2014 werden sich Arbeitsgruppen mit externen Spezialisten und Vertretern des Bundes vertieft mit den meteorologischen Szenarien und den Hochwasserabflüssen, der Verklausung, dem Einfluss von Stauhaltungen, der Grossraumdynamik und dem Feststofftransport auseinandersetzen. Ab 2016 wird eine Synthese dieser Arbeiten erstellt. Bereits 2013 wurde eine Vorstudie in Angriff genommen, um die bisherigen Forschungsarbeiten zum Thema zu inventarisieren und zusammenzutragen, sowie eine Untersuchung der historischen Hochwasserereignisse einzugeleiten. Begleiten werden das Projekt ein Expertenbeirat, dem Spezialisten aus dem Bereich der Gefahrenprävention angehören, und eine Begleitgruppe, welche die betroffenen Kreise vertritt. Die Zwischenergebnisse werden den zuständigen Fachstellen zur Verfügung gestellt.

Beznau, Gösgen und Mühleberg neu beurteilen

Das Untersuchungsgebiet reicht vom Ausfluss der Aare aus dem Thunersee bis unterhalb der Aaremündung in den Rhein. Die Szenarien für extreme Hochwasserereignisse sollten laut Bafu bis 2016 vorliegen. Auf dieser Grundlage werden die verschiedenen zuständigen Stellen – namentlich das Ensi, das BFE, das Babs und die Kantone – anschliessend die Gefährdung der Bauten und Anlagen entlang von Aare und Rhein neu beurteilen können. Dazu gehören insbesondere die Kernkraftwerke Beznau, Gösgen und Mühleberg sowie rund 15 Stauanlagen.

Quelle

M.A. nach Bafu, Medienmitteilung, 10. Dezember 2013

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