Frankreich: Neue Risse im Nachwärmeabfuhrsystem von Civaux

Bei Inspektionen am nicht-modifizierten Teil des Nachwärmeabfuhrsystems (Refroidissement du réacteur à l'arrêt, RRA) von Civaux-1 sind am ersten Dezemberwochenende neue, bisher unentdeckte Risse gefunden worden.

8. Dez. 1998

Civaux-1 befindet sich seit letztem Frühjahr im Stillstand und ist einer der drei neuen 1450-MW-Druckwasserreaktorblöcke des Typs N4 der Anlagenbetreiberin Electricité de France (EDF) an den Standorten Civaux und Chooz. Ein vierter (Civaux-2) soll 1999 in Betrieb gehen.
Gemäss EDF handelt es sich um einen 18 cm langen Riss in einer Schweissnaht auf der Innenseite eines Rohres mit 31 cm Umfang. Ebenso sind in Zentimeternähe davon oberflächliche Mikrorisse gefunden worden. Dieselbe Anomalie ist auch auf dem zweiten RRA-Strang festgestellt worden. Gemäss der französischen nuklearen Aufsichtsbehörde Direction de la sûreté des installations nucléaires (DSIN) befinden sich die neuen Risse bei einem Mischpunkt von kaltem und heissem Wasser. Dieser sei aber verschieden von demjenigen, bei welchem die Risse entdeckt wurden, die am 12. Mai 1998 zu einem grösseren Kühlmittelverlust führten. Nach DSIN erfordern die neu entdeckten Defekte weitere Abklärungen und Reparaturarbeiten durch die EDF bei allen vier N4-Anlagen.
Während Civaux-1 infolge Turbinenproblemen sowieso erst nächsten März wieder ans Netz geschaltet werden sollte, wird die für Dezember 1998 vorgesehene Netzsynchronisation des Blocks Chooz-B1 durch den neu entdeckten Defekt verzögert (Bulletin 21/1998).

Quelle

H.K. nach Pressemitteilung der EDF vom 9. Dezember 1998

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