Georgia Power empfiehlt Fertigstellung von Vogtle-Neubau

Die Georgia Power Company empfiehlt, den Bau der AP1000-Einheiten Vogtle-3 und -4 im amerikanischen Bundesstaat Georgia fortzuführen. Dies sei die wirtschaftlichste Lösung für die Kunden. Das Unternehmen erwartet, dass Block 3 im November 2021 kommerziell in Betrieb geht und Block 4 ein Jahr später.

4. Sep. 2017
August 2017: Blick in die in Bau stehende Turbinenhalle der AP1000-Einheit Vogtle-3.
August 2017: Blick in die in Bau stehende Turbinenhalle der AP1000-Einheit Vogtle-3.
Quelle: Georgia Power

Die Georgia Power – eine Tochtergesellschaft der Southern Company – reichte am 31. August 2017 bei der Georgia Public Service Commission (PSC) den Antrag ein, Vogtle-3 und -4 fertigzubauen. Die Miteigentümerinnen des Projekts – die Oglethorpe Power Corp. (30%), die Municipal Electric Authority of Georgia (22,7%) und Dalton City (1,6%) – unterstützen den Antrag. Er beruht laut Georgia Power auf den Ergebnissen eines ausführlichen Zeitplans sowie einer umfassenden Kostenanalyse für eine Projektweiterführung beziehungsweise einen Projektverzicht. Die Georgia PSC wird Ende Februar 2018 darüber entscheiden. Sie kann den Antrag annehmen, abändern oder ablehnen.

«Nach Abwägung aller Faktoren stellt die Fertigstellung der beiden Einheiten die wirtschaftlichste Lösung für die Kunden dar und sichert die Vorteile der CO2-freien Grundlasterzeugung», erklärte die Georgia Power.

Geschätzte Kosten

Bis Ende Juni 2017 hat die Georgia Power – die einen Mehrheitsanteil von 47,5% am Neubauprojekt hält – rund USD 4,3 Mrd. (CHF 4,1 Mrd.) investiert. Sie schätzt die zusätzlichen Kosten für die Fertigstellung auf USD 4,5 Mrd. (CHF 4,3 Mrd.), sodass die voraussichtlichen Gesamtkapitalkosten des Unternehmens USD 8,8 Mrd. (CHF 8,4 Mrd.) betragen werden. Die Georgia PSC genehmigte bereits USD 5,68 Mrd. (CHF 5,46 Mrd.) für den Anteil der Georgia Power am Projekt. Unter Abzug der erwarteten Zahlungen von USD 1,7 Mrd. (CHF 1,6 Mrd.) des Westinghouse-Mutterkonzern Toshiba Corp., belaufen sich die potenziellen zusätzlichen Kapitalkosten der Georgia Power auf rund USD 1,4 Mrd. (CHF 1,3 Mrd.). Gestützt auf den neuen Einschätzungen betragen die Kosten für das gesamte Projekt etwa USD 19 Mrd. (CHF 18 Mrd.).

Bau geht weiter

Das Projektmanagement auf der Baustelle übernimmt neu die amerikanische Bechtel Corporation. Sie wird unter der Leitung der Southern Nuclear Operating Company, der Betreiberin der Druckwasserreaktoreinheiten Vogtle-1 (1150 MW) und -2 (1152 MW) und Tochtergesellschaft der Southern Company – arbeiten. Die Southern Nuclear hatte Ende Juli 2017 das Projektmanagement von der Westinghouse Electric Company LLC übernommen, die im März 2017 Insolvenz angemeldet hatte. Auf der Baustelle sind laut Georgia Power derzeit 6000 Arbeiter beschäftigt. Im August wurde der erste Dampferzeuger ins Reaktorgebäude von Vogtle-3 gehoben, während das Modul zur Aufnahme des Druckhalters von Vogtle-4 an seinen Platz gesetzt wurde. Zudem wurde der erste von vier Wassertanks, Teil des passiven Kühlsystems, platziert.

Der Bau von Vogtle-3 begann im März 2013 und Vogtle-4 folgte im November desselben Jahres. Sie sind die einzigen in Bau stehenden AP1000-Einheiten in den USA, nachdem die Scana Corporation – eine Tochtergesellschaft der South Carolina Electric & Gas (SCE&G) – entschieden hat, den Bau der zwei AP1000-Einheiten Virgil C. Summer-2 und -3 einzustellen. Die AP1000-Projekte Sanmen-1 und -2 sowie Haiyang-1 und -2 in China laufen planmässig weiter. Sanmen-1 geht voraussichtlich Ende November 2017 – als erste AP1000-Einheit weltweit – ans Netz.

Quelle

M.A. nach Georgia Power, Southern Company, Georgia PSC, und Bechtel, Medienmitteilungen, 31. August 2017

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