Grossbritannien: Neue Abfallager nötig

In den kommenden Jahren wird in Grossbritannien eine grössere Zahl neuer Zwischenlager für radioaktive Abfälle, besonders mittelaktive Abfälle und solche mit langer Lebensdauer, zu errichten sein.

5. Jan. 1999

Denn auf der einen Seite werden als Folge politischer Entscheide Endlager frühestens in 30 Jahren oder sogar erst in 100 Jahren hochradioaktive und langlebige Abfälle aufnehmen können. Auf der anderen Seite sind gemäss einem am 17. Dezember 1998 publizierten Auszug aus einem Sicherheitsbericht zahlreiche bestehende Zwischenlager besonders im Wiederaufarbeitungszentrum Sellafield der BNFL, in den Nuklearanlagen Aldermaston der Armee und in den Kernkraftwerken mit Magnoxreaktoren als sanierungsbedürftig eingestuft. Diese Zwischenlager waren einst in der Meinung errichtet worden, Endlager würden schon bald zur Verfügung stehen. In vielen Fällen wurden die Abfälle noch nicht einmal verfestigt, um sie nach Vorliegen der Endlagerspezifikationen nicht neu konditionieren zu müssen. Der Sicherheitsbericht des britischen Nuclear Installation Inspectorate (NII) zählt 175 Einheiten mit zusammen rund 70'000 Kubikmeter mittelaktivem und langlebigem Abfall auf. Keines dieser Lager stellt nach der Beurteilung des NII eine unmittelbare Gefahr dar. Doch einige davon sind in einem schlechten Zustand und die Sanierung ist teilweise bereits im Gang, beispielsweise bei den Fasslagern der BNFL, die plutoniumkontaminierte Abfälle enthalten. In den kommenden 15-20 Jahren müssen laut NII bis zu 20 neue Lager errichtet werden.
Der NII-Sicherheitsbericht ist Teil der Vorbereitungen für einen Bericht des parlamentarischen Select Committee on Science and Technology, der jetzt für Frühjahr 1999 erwartet wird. Der vollständige NII-Bericht soll Ende Januar 1999 vorliegen.

Quelle

P.B. nach Nucleonics Week, 24. Dezember 1998, und Presseberichten, 6. Januar 1999

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