GT-MHR-Projekt tritt in zweite Phase

Die gewünschte Vernichtung von Waffenplutonium gibt dem gasgekühlten Heliumreaktor eine neue Chance. Als vielversprechende KKW-Alternative zu den Leichtwasserreaktoren schreitet das Projekt GT-MHR (Gas Turbine Modular Helium Reactor) offenbar zügig voran.

30. Juni 1999

Wie anlässlich eines Seminars in Paris Ende Juni von den Projektpartnern US DOE (Department of Energy) General Atomics (GA), Minatom, Framatome sowie Fuji Electric erläuert wurde, sind 1997 und 1998 zwei Studien abgeschlossen worden, welche das allgemeine Auslegungskonzept des GT-MHR überprüften und bestätigen konnten. Die nächste Phase soll drei Jahre dauern und ist dem Abschluss der Grundauslegung gewidmet. Diese Phase hat 1999 die Zustimmung des amerikanischen Kongresses und des Atomenergieministeriums der russischen Föderation (Minatom) erhalten.
Das Projekt GT-MHR wurde 1993 von GA und Minatom ins Leben gerufen, um auf Anregung der amerikanischen und russischen Regierung einen Reaktor für die Verbrennung von überschüssigem Waffenplutonium zu entwickeln und ein wirtschaftliches Energiesystem mit kleinerer Kapazität zu schaffen. Die Framatome hat sich dem Projekt im Jahr 1996 angeschlossen, daneben entwickelt sie zusammen mit Siemens den evolutionären Reaktortyp European Pressurized Water Reactor (EPR). 1997 dazugestossen ist Fuji Electric.
Gemäss den Projektpartnern hat der GT-MHR mehrere Vorteile: die inhärente Sicherheit, eine bemerkenswerte Kapazität, Plutonium zu verbrennen, einen hohen Wirkungsgrad sowie Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit. Ob diese Vorteile genügen, um diesem Typ zum Durchbruch zu helfen, wird die Zukunft zeigen. Nebst einem funktionierenden Reaktor muss dazu immerhin auch noch eine ganze Infrastruktur (Brennstoffherstellung usw.) finanziert, industriell entwickelt und erstellt werden.

Quelle

H.K. nach Communiqué de presse der Framatome vom 1. Juli 1999

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