IAEO erwartet globalen Zuwachs der Nuklearkapazitäten

Die IAEO geht davon aus, dass die nukleare Stromproduktionskapazität trotz des Reaktorunfalls in Fukushima-Daiichi im März 2011weiterhin wachsen wird, wenn auch etwas langsamer. Schon im vergangenen Jahr hatte die IAEO ein verringertes, aber keinesfalls ein negatives Wachstum bei der Kernenergie prognostiziert. Die aktualisierten aktuellen Vorhersagen beruhen auf den Angaben der Mitgliedsländer und stützen diese Annahme. Im pessimistischen Fall soll die Kapazität bis 2030 um 17% wachsen. Die optimistischen Prognosen stellen fast eine Verdoppelung in Aussicht.

In der niedrigen Vorausschau rechnet die IAEO mit einer nuklearen Kapazitätssteigerung von heute rund 373 GW auf 435 GW bis 2030. In der hohen Vorausschau geht die IAEO bis 2030 von einem Zuwachs der Kernenergieleistung auf 722 GW aus. Den stärksten Zuwachs sieht die IAEO im Fernen Osten, vor allem in China und Südkorea. Je nach Szenario wird die Kapazität in dieser Region von heute 83 GW bis 2030 auf 147 GW (niedrig) oder 268 GW (hoch) wachsen. Auch ein grosses Wachstumspotenzial sieht die IAEO im östlichen Europa einschliesslich Russland sowie im Nahen Osten, Indien und Pakistan. Hier soll die Kernenergieleistung von heute 48 GW bis 2030 auf 79 GW (niedrig) oder 124 GW (hoch) wachsen.

Der grösste Unterschied zwischen den beiden Prognosen wird für Westeuropa erwartet. Hier geht die IAEO im niedrigen Fall sogar von einem Rückgang von heute 114 GW auf 68 GW aus. Die hohe Prognose sieht eine geringfügige Zunahme auf 124 GW voraus. Ähnlich beurteilt die IAEO die Entwicklung in den USA.