Japan und Türkei einigen sich über Kernkraftwerksbau

Das internationale Konsortium aus der japanischen Mitsubishi Heavy Industries Ltd. (MHI) und der Itochu Corporation sowie der französischen GDF Suez SA und der türkischen Electricity Generation Company (Elektrik Üretim AS – EÜAS) hat sich mit der türkischen Regierung über einen Rahmenvertrag zum Bau des zweiten Kernkraftwerks in der Türkei geeinigt.

8. Nov. 2013
Premierminister Shinzo Abe und sein Amtskollege Recep Tayyip Erdogan besiegeln am 29. Oktober 2013 in Istanbul die Zusammenarbeit zum Bau des zweiten Kernkraftwerks in der Türkei.
Premierminister Shinzo Abe und sein Amtskollege Recep Tayyip Erdogan besiegeln am 29. Oktober 2013 in Istanbul die Zusammenarbeit zum Bau des zweiten Kernkraftwerks in der Türkei.
Quelle: Japanische Regierung

Die Türkei plant den Bau eines zweiten Kernkraftwerks am Standort Sinop in der gleichnamigen Provinz am Schwarzen Meer. Vorgesehen sind vier fortgeschrittene Druckwasserreaktoreinheiten des Typs Atmea1, die das Joint Venture Atmea der französischen Areva-Gruppe und der japanischen Mitsubishi Heavy Industries Ltd. (MHI) entwickelt. Das erste Kernkraftwerk des Landes baut Russland.

Am 3. Mai 2013 hatten der türkische Ministerpräsident, Recep Tayyip Erdogan, und der japanische Premierminister, Shinzo Abe, anlässlich Abes Besuchs in Ankara zwei Regierungsabkommen im Bereich Kernenergie unterzeichnet. Eines davon gab dem japanisch-französisch-türkischen Baukonsortium «ausschliessliches Verhandlungsrecht», das geplante zweite Kernkraftwerk zu bauen. Die Verhandlungen zu den technischen Einzelheiten konnten laut der japanischen Regierung am 29. Oktober 2013 erfolgreich abgeschlossen werden, sodass das türkische Energieministerium und das Baukonsortium eine Geschäftsvereinbarung abschliessen konnten. Aus diesem Anlass unterzeichneten Erdoğan und Abe, der zur Eröffnung des Marmara-Eisenbahntunnels in Istanbul weilte, eine gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Japan.

Die Geschäftsvereinbarung – Host Government Agreement genannt – legt den Umfang der Zusammenarbeit in der Projektumsetzung und die Rahmenbedingungen für eine Machbarkeitsstudie fest. Den Abschluss eines formellen Abkommens zwischen dem Konsortium und der türkischen Regierung erwartet die MHI, sobald das türkische Parlament sein Einverständnis gegeben hat. Nach Abschluss der Machbarkeitsstudie werden die Konsortialpartner die spezifischen Projektanforderungen ausarbeiten. Zudem wollen sie zu einer Einigung über konkrete Punkte wie Projektfinanzierung und Stromliefervereinbarungen kommen.

Arnaud Montebourg, französischer Ministre du redressement productif, begrüsste den Abschluss der Verhandlungen zwischen dem türkischen Ministerium für Energie und dem Baukonsortium. Der Bau der vier Atmea1-Einheiten würden 1500 direkte Arbeitsplätze und insgesamt 4500 Arbeitsplätze in Frankreich über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren schaffen.

Quelle

M.A. nach japanischer und türkischer Regierung, gemeinsame Erklärung, 29. Oktober, MHI, Medienmitteilung, 30. Oktober, und Ministre du redressement productif, Medienmitteilung, 30. Oktober 2013

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