Kanada: Ontario zählt auf bestehende Kernkraftwerke

Der aktualisierte langfristige Energieplan «Achieving Balance», den die Provinzregierung am 2. Dezember 2013 vorgestellt hat, zeigt auf, wie Ontario eine saubere, zuverlässige und bezahlbare Stromversorgung erreichen will. Wie bereits in den früheren Plänen festgelegt, wird Ontario Ende 2014 vollständig aus der Kohleverstromung ausgestiegen sein. Der zukünftige Strommix soll sich 2025 aus 42% Kernenergie, 46% erneuerbaren Energien und 12% Erdgas zusammensetzen. Effizienz- und Einsparungsmassnahmen sollen die erwartete Zunahme der Stromnachfrage in den nächsten 20 Jahren möglichst wettmachen und damit die Notwendigkeit neuer Versorgungsquellen verringern.

Bezüglich Kernenergie sieht der Plan vor, die bestehenden Kernkraftwerke Bruce und Darlington zu modernisieren und nachzurüsten. Entgegen dem letzten Energieplan von 2010 wird vorderhand auf den Bau von zwei neuen Kernkraftwerkseinheiten am Standort Darlington verzichtet. Ontario werde jedoch weiterhin mit der Ontario Power Generation Inc. (OPG) im Hinblick auf potenzielle Neubauten zu einem zukünftigen Zeitpunkt zusammenarbeiten. Die OPG besitzt bereits seit Augst 2012 eine Bewilligung für Standortvorbereitungsarbeiten. Ende Juli 2012 hatte sie die amerikanische Westinghouse Electric Company LLC und die kanadische SNC-Lavalin/Candu Energy Inc. eingeladen, detaillierte Bau- und Zeitpläne sowie Kostenabschätzungen für zwei neue Kernkraftwerkseinheiten am Standort Darlington einzureichen. Beide Reaktoranbieter lieferten die verlangten Dokumente fristgerecht ein.

Die vorgesehene Nachrüstung der Kernkraftwerke Bruce und Darlington beginnt gemäss Plan 2016. Nachrüstungen der bestehenden Einheiten hätten sich als wirtschaftlichste Lösung herausgestellt, um Ontarios Grundlastproduktion zu erhalten, so der Energieplan. Am Standort Bruce befinden sich acht Candu-Einheiten und am Standort Darlington vier Einheiten dieses Typs. Ein weiteres Kernkraftwerk mit sechs Candu-Einheiten steht am Standort Pickering in Betrieb.