Klage gegen Uranabbau-Moratorium beim Grand Canyon

Das Nuclear Energy Institute (NEI) – die Branchenorganisation der amerikanischen Atomwirtschaft – hat am 27. Februar 2012 zusammen mit der National Mining Association (NMA) eine Klage beim US Federal District Court in Arizona eingereicht. Die Klage richtet sich gegen das von der Regierung beschlossene Uranabbauverbot im sogenannten Arizona Strip nördlich des Grand Canyon National Park.

2. März 2012

Die amerikanische Bundesregierung hatte am 9. Januar 2012 angekündigt, sie verbiete für die nächsten 20 Jahre neue Bergbauaktivitäten auf einer Fläche von rund 400'000 ha um den Grand Canyon. Die Verbotszone befindet sich laut NEI weder im Nationalpark noch in der Pufferzone, die den Park schützt.

Laut der gemeinsamen Klage des NEI und der NMA «fehlt der Regierung die rechtliche Befugnis, öffentliche Grundstücke von mehr als 5000 ha auszuscheiden». Das Verbot auf der Fläche sei eine willkürliche Aktion und nicht gerechtfertigt. Entgegen den Behauptungen der Regierung sorgten die heutigen Umweltgesetze dafür, dass die Erzgewinnung und -produktion minimale Umweltbelastungen auf das umliegende Land, die Wasser- und die Tierwelt zur Folge hätten, so das NEI.

Urannachfrage grösser als Produktion

Gemäss einem Umweltverträglichkeitsbericht des Department of Interior stellt das Uranvorkommen im sogenannten Arizona Strip im Nordwesten Arizonas eines der hochwertigsten Erzvorkommen in den USA dar. Die Ressourcen seien höhergradig als 85% der weltweiten Uranressourcen. Die im Arizona Strip vermuteten Ressourcen betragen rund 375 Mio. Pfund Uranoxyd (ungefähr 140‘000 t Uranmetall) – etwa 40% der jetzigen US-Reserven und mehr als das Siebenfache der gegenwärtigen jährlichen Nachfrage in den USA. Die NEI weist darauf hin, dass die Kernkraftwerke derzeit weltweit mehr Uran verbrauchen, als produziert wird. Die weltweite Urannachfrage liege bei etwa 180 Mio. Pfund im Jahr (70‘000 t/a), die weltweite Produktion betrage rund 140 Mio. Pfund pro Jahr (54‘000 t/a). Die Differenz stamme aus sekundären Versorgungsquellen einschliesslich Vorräten der amerikanischen und russischen Regierung. Die amerikanische Uranproduktion betrug 2010 etwa 4 Mio. Pfund (1500 t U).

Quelle

M.A. nach NEI, Medienmitteilung, 27. Februar 2012

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft