Kostenstudie über neue britische Kraftwerke

Die Royal Academy of Engineering (RAEng) kommt in einem Bericht zum Schluss, das elektrische Energie aus Windfarmen auf der See - welche die britischen Regierung für die aussichtsreichste erneuerbare Energiequelle hält - mindestens doppelt so teuer zu stehen kommt als aus jedem anderen neuen Kraftwerk mit herkömmlicher Technik.

9. März 2004

Der im Auftrag der RAEng von der unabhängigen Beratungsfirma PB Power ausgearbeitete Bericht vergleicht die Stromgestehungskosten neuer Kraftwerke mit unterschiedlichen Systemen und Energiequellen im Grundlastbetrieb. Die tiefsten Kosten - nämlich 2,3 p/kWh (5,4 Rp./kWh) -weisen demnach Gas-Dampfkraftwerke und neue Kernkraftwerke auf, dicht gefolgt von Kohle-Dampfkraftwerken mit 2,6 p/kWh (6,1 Rp./kWh). Neue Windkraftwerke an Land werden laut dem Bericht elektrische Energie für 3,7 p/kWh (8,6 Rp./kWh) und Windkraftfarmen auf dem Meer für 5,5 p/kWh (12,8 Rp./kWh) erzeugen.
Die Ergebnisse des RAEng widersprechen der Darstellung im Weissbuch der britischen Regierung. Trotz Berücksichtigung der Stilllegungskosten sind laut RAEng neue Kernkraftwerke wirtschaftlich konkurrenzfähig, nicht jedoch Windkraftwerke, wenn die Zusatzkosten für das Vorhalten der nötigen Reservekraftwerkskapazität richtig - nämlich mit mindestens 1,7 p/kWh (4,0 Rp./kWh) - berücksichtigt werden. Im Bericht betont die RAEng, dass Wind, Biomasse und Kernenergie indessen den Vorteil haben, keine Treibhausgase freizusetzen. Hingegen dürften die Treibhausgase laut RAEng in Zukunft die Kostenbilanz der Kohlekraftwerke mit mindestens 2 p/kWh (4,7 Rp./ kWh) und diejenige der Gaskraftwerke mit 1 bis 2 p/kWh (2,3 bis 4,7 Rp./kWh) belasten, was sie dann so teuer macht wie Windkraftwerke. Nicht berücksichtigt hat die RAEng die Kosten für den Energietransport sowie die Lagerung von Gas, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

Quelle

P.B. nach Medienmitteilung der Royal Academy of Engineering, 10. März 2004

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