Medizinische Isotope aus Linearbeschleuniger

Kanadische Wissenschafter haben die erste Lieferung von medizinischen Isotopen angekündigt, die in einem Linearbeschleuniger erzeugt wurden. Üblicherweise wird dazu ein Kernreaktor benötigt.

8. Dez. 2014
Wissenschafter kündigten die erste Lieferung von medizinischen Isotopen aus der kanadischen Anlage Medical Isotope Project (MIP) an.
Wissenschafter kündigten die erste Lieferung von medizinischen Isotopen aus der kanadischen Anlage Medical Isotope Project (MIP) an.
Quelle: CLS

Erstmals haben Wissenschafter der Canadian Light Source (CLS) medizinische Isotope mittels eines Linearbeschleunigers erzeugt. Die dazu verwendete Einrichtung, das Medical Isotope Project (MIP), ist weltweit einzigartig. Es erzeugt Isotope mittels starker Röntgenstrahlen. Herkömmlicherweise wird zur Isotopenproduktion ein Kernreaktor verwendet.

Das MIP benutzt einen Teilchenbeschleuniger, um Targets aus angereichertem Molybdän-100-Metall (Mo-100) mit Hochenergie-Röntgenstrahlen zu bestrahlen. Die Strahlen lösen ein Neutron aus einigen der Mo-100 Atomkerne und wandeln diese in Mo-99 um. Das Mo-99 zerfällt anschliessend in Technetium-99m (Tc-99m), das dazu benutzt wird, Radiopharmazeutika für medizinische Diagnosetests herzustellen. Nachdem das Mo-99 zerfallen ist, wird das verbleibende Mo-100 zurückgewonnen und als Target wiederverwendet.

Auch Kanada strebt einheimische Isotopenproduktion an

Mit über 5000 medizinischen Anwendungen täglich ist Tc-99m das am häufigsten verwendete medizinische Isotop in Kanada. Zwei bis drei Einrichtungen wie das MIP könnten genug davon produzieren, um den kanadischen Bedarf an medizinischen Isotopen zu decken. Ähnlich wie die USA strebt auch Kanada an, den nationalen Isotopenbedarf aus eigener Produktion decken zu können. Das MIP finanzieren das Isotope Technology Acceleration Program (ITAP) der Natural Resource Canada, die Regierung der Provinz Saskatchewan und die Nichtregierungsorganisation Prairie Isotope Production Enterprise (PIPE).

Quelle

S.Ry. nach CLS, Medienmitteilung,14. November 2014

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