Nagra-Bericht zu Standortvarianten für Brennelementverpackungsanlage

Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat Vor- und Nachteile von potenziellen Standorten der Brennelementverpackungsanlage (Beva) miteinander verglichen. Aus ihrer Sicht wird die Beva am sinnvollsten beim Tiefenlager oder extern beim Zwischenlager in Würenlingen betrieben, weil dies die meisten Synergien ergeben wird.

24. Aug. 2020

Die meisten hochaktiven Abfälle der Schweiz lagern verpackt in Transport- und Lagerbehältern im Zwilag in Würenlingen und zu einem kleineren Teil im Zwibez beim Kernkraftwerk Beznau. Vor der Einlagerung in einem geologischen Tiefenlager werden sie in einer Beva in kleinere Endlagerbehälter umverpackt. Wo diese Anlage stehen soll, wird derzeit diskutiert.

Im Referenzfall ist die Beva Teil der Oberflächeninfrastruktur am Tiefenlagerstandort. In Diskussionen mit den Standortregionen ist die Frage nach einer Beva ausserhalb des Tiefenlagerstandorts aufgekommen. Der Bundesrat hat am Ende 2018, am Ende der zweiten Etappe des Standortwahlverfahrens für geologische Tiefenlager entschieden, dass die Entsorgungspflichtigen in Zusammenarbeit mit den Regionalkonferenzen und dem jeweiligen Standortkanton auch die Platzierung der Verpackungsanlagen für die radioaktiven Abfälle ausserhalb der Standortregion prüfen können.

Die Nagra hat nun die Vor- und Nachteile möglicher Beva-Standorte im Bericht «Verpackungsanlage hochaktiver Abfälle: Vor- und Nachteile verschiedener Standortvarianten» zusammengestellt. Er dient als Diskussionsgrundlage für die nun folgende überregionale Zusammenarbeit mit den Standortregionen und -kantonen.

Neben der Beva beim Tiefenlager hat die Nagra denkbare Varianten einer Beva beim Zwilag, beim Zwibez, bei den Kernkraftwerken Gösgen und Leibstadt und auf der «grünen Wiese» verglichen. Bewertet wurden u.a. Anzahl Transporte, Platzbedarf der Beva, Nutzung von bestehenden Infrastrukturen und das vorhandene Know-how.

Aus Sicht der Nagra wird die Beva am sinnvollsten beim Tiefenlager oder extern beim Zwischenlager in Würenlingen betrieben, weil dies die meisten Synergien ergeben wird. Beispielsweise betreibt das Zwilag bereits eine Umladezelle für hochaktive Abfälle. Zudem werden unnötige Transporte zu neuen Standorten vermieden.

Quelle

M.A. nach Nagra, Medienmitteilung, 17. August 2020

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