Neues automatisches Netz zur Messung der Luft-Radioaktivität in der Schweiz

Das neue automatische Messnetz zur Überwachung der Radioaktivität in der Luft, das vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) betrieben wird, ist einsatzbereit. Es ersetzt das bisherige Messnetz, das nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl in Betrieb genommen wurde und inzwischen veraltet ist. Das neue Messnetz ermöglicht die Identifizierung und Quantifizierung der in der Luft vorhandenen Radionuklide und löst bei Überschreitung der Grenzwerte einen Alarm aus.

24. Sep. 2018

Das Messnetz besteht aus 15 Messsonden, die über das ganze Land verteilt sind und deckt die verschiedenen geographischen Regionen der Schweiz ab. Es ist in den bevölkerungsreichen Regionen in denjenigen Zonen engmaschiger, die bei einem Entweichen von Radioaktivität aus einem Kernkraftwerk in die Luft betroffen sein könnten.

Der Austausch des alten RADAIR-Messnetzes durch die neuen Sonden des Messnetzes URAnet aero wurde 2016 begonnen und Anfang 2018 abgeschlossen. Nach einer Testphase ist das Messnetz seit diesem Sommer vollumfänglich im Einsatz.

Das neue Messnetz ist in der Lage, viel tiefere Radioaktivitätspegel nachzuweisen als sein Vorgänger. Eine solche Empfindlichkeit ermöglicht die Erkennung sehr geringer Konzentrationen von Radioaktivität in der Luft, auch wenn diese keine Gefahr für die Gesundheit darstellen. So kann die Strahlenexposition der Bevölkerung evaluiert und überwacht werden.

Auch Flüsse überwacht

2013 hatte der Bundesrat entschieden, dass das vom BAG betriebene automatische Messnetz zur Überwachung der Radioaktivität in der Umwelt neu gestaltet und um eine fortlaufende Überwachung von Flussgewässern erweitert werden muss. Der Teil des Messnetzes, der das Wasser der Aare und des Rheins überwacht (URAnet aqua), besteht aus fünf Wassersonden und wurde 2015 in Betrieb genommen.

Die Tagesmittelwerte der in der Schweiz gemessenen Umweltproben (wie Luft, Wasser, Boden, Gras, Milch und Getreide) sind auf der Internet-Plattform des BAG «Radenviro» einsehbar.

Die Gesamtkosten für das Messnetz URAnet belaufen sich auf CHF 5,7 Mio. für eine Einsatzdauer von 15 Jahren. Das Messnetz wird in erster Linie von den Betreibern der Schweizer Kernkraftwerke und in zweiter Linie vom Bund finanziert.

Quelle

M.A. nach BAG, Medienmitteilung, 18. September 2018

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