Resolution zur Inbetriebnahme des FRM-II

Die Teilnehmer des 8. Treffens der "International Group on Research Reactors" (IGORR), das vom 17. bis 20. April 2001 in München stattfand, forderten die unverzügliche Inbetriebnahme der "Neuen Forschungs-Neutronenquelle Garching" FRM-II.

19. Apr. 2001

Da dieser Forschungsreaktor mit hochangereichertem Uran betrieben werden soll, gibt es politische Widerstände gegen das Projekt. Der Brennstoff ist in der vorliegenden Form als Uransilizid gemäss I-GORR jedoch nicht waffentauglich. Der FRM-II ist Nachfolger des "Garchinger Atom-Eis", das am 28. Juli 2000 nach 43 Jahren ausser Betrieb genommen wurde. Nachfolgend die Resolution im Wortlaut:

"FRM-II unverzüglich in Betrieb nehmen

Der wissenschaftliche Fortschritt wird entscheiden, ob und wie die Herausforderungen der Zukunft gelöst werden. Die Forschung mit Neutronen wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Daher fordern die Teilnehmer des 8. Treffens der 'International Group on Research Reactors' (IGORR) die unverzügliche Inbetriebnahme der 'Neuen Forschungs-Neutronenquelle Garching'.
Zur Weiterentwicklung unterschiedlicher Schlüsseltechnologien benötigen Wissenschaftler unbedingt die bestmögliche wissenschaftlich-technische Infrastruktur. Nur mit den modernsten Forschungseinrichtungen ist dies möglich. Der FRM-II, den die Technische Universität München in Zusammenarbeit mit der Framatome ANP GmbH (vormals Siemens AG KWU) in Garching gebaut hat, zählt zu den absoluten Spitzenanlagen. Das zukunftsweisende Kernkonzept, die Konstruktion und die zahlreichen Anwendungsoptionen versprechen vielfältigen Nutzen.
Eine Abkehr von dem bereits genehmigten Gesamtkonzept der Anlage wäre eine Abkehr von ihrer hervorragenden Leistungsfähigkeit. Es ist völlig unverständlich, wenn die Fertigstellung dieser modernen Neutronenquelle aus sachfremden Gründen verzögert oder gar verhindert werden würde.
Die Verwendung von Uran mit einer hohen Anreicherung bedeutet - auf Basis des Konzeptes der Anlage - bestmögliche wissenschaftliche Nutzung, grösstmögliche Sicherheit (inhärente Sicherheit) und vertretbare Investitions- bzw. Betriebskosten. Ein Proliferationsrisiko ist nicht zu erkennen. Die doppelten Kontrollen von IAEO und Euratom sind lückenlos. Der Handel mit Uran wird wegen des FRM-II nicht angeheizt; durch die Nichtverwendung ergibt sich keine Minderung.
Die Planer, Betreiber und Nutzer internationaler Forschungsreaktoren fordern die deutsche Bundesregierung auf, das Reaktorkonzept wie beantragt und realisiert zu unterstützen und dafür Sorge zu tragen, dass diese wissenschaftlich hoch attraktive Neutronenquelle umgehend in Betrieb genommen wird. Weltweit warten die Nutzer auf die ersten Neutronen.
Die 'International Group on Research Reactors' bittet alle diejenigen, die in der Forschungspolitik Verantwortung tragen, mit vereinten Kräften für die Inbetriebnahme des FRM-II einzutreten. Ohne die wissenschaftlich attraktive Forschungs-Neutronenquelle Garching hat die Neutronenforschung in Deutschland keine Zukunft. Wir meinen, dass eine Wissenschaftsnation wie Deutschland sich das nicht leisten kann."

Quelle

M.E. nach Pressemitteilung von FRM-II vom 20. April 2001

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