Sarkozy fordert einfachere Finanzierung von Kernkraftwerken

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat am 8. März 2010 in seiner Eröffnungsrede an der zweitägigen internationalen Konferenz über den Zugang zur zivilen Nutzung der Kernenergie massive internationale Finanzhilfen für Investitionen in die Kernenergie gefordert.

9. März 2010
Nicolas Sarkozy: «Die Weltbank, die EBWE und die Entwicklungsbanken müssen sich entschieden bei der Finanzierung der zivilen Nuklearenergie engagieren.»
Nicolas Sarkozy: «Die Weltbank, die EBWE und die Entwicklungsbanken müssen sich entschieden bei der Finanzierung der zivilen Nuklearenergie engagieren.»
Quelle: Elysée /P. Segrette

«Wir brauchen die Kernenergie, um die globalen Ziele bei der Bekämpfung und der Verlangsamung des Klimawandels zu erreichen», erklärte Sarkozy bei der Eröffnung der Conférence internationale sur l’accès au nucléaire civil, welche die Kernenergieagentur NEA der OECD auf Initiative Frankreichs am 8. und 9. März 2010 in Paris durchführte. Um den Klimawandel einzudämmen, seien sowohl die Kernenergie als auch die erneuerbaren Energien notwendig, so Sarkozy. Der «quasi-theologische» Widerspruch zwischen Kernenergie und erneuerbaren Ressourcen sei veraltet.

Sarkozy ermutigte die Entwicklungsländer, auf die Nutzung der Kernenergie zu setzen und forderte die internationalen Finanzinstitute auf, sie dabei finanziell zu unterstützen. Sonst seien diese Länder dazu verurteilt, sich auf teurere Energien zu verlassen, die mehr Verschmutzung verursachten. Er verstehe und akzeptiere nicht, dass Finanzinstitute wie die Weltbank oder die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) den Bau von Kernkraftwerken nicht unterstützen, meinte er weiter vor den rund 40 Ministern und 900 Vertretern aus über 60 Staaten.

Schaffung eines Kernenergie-Instituts

Sarkozy sprach auch über die Notwendigkeit, dass die Nuklearindustrie über angemessene personelle Ressourcen verfüge. Er habe beschlossen, Frankreichs Bemühungen zu verstärken und ein internationales Kernenergie-Institut zu schaffen, das eine internationale Kernenergie-Hochschule einschliessen werde. Die Lehranstalt würde eine hoch qualifizierte Ausbildung an den nuklearen Standorten Saclay bei Paris und Cadarache im Süden des Landes bieten.

Neben der Finanzierung und Nachwuchssicherung wies Sarkozy auf fünf weitere Punkte hin, die aufgrund der Erfahrung Frankreichs für eine erfolgreiche Renaissance der Kernenergie wesentlich seien: die Transparenz aller Entscheide unter Mitwirkung der Bevölkerung, die kollektiv getragene Priorität auf der Sicherheit, eine partnerschaftliche Nichtverbreitungspolitik, die Sicherung der Kernbrennstoffversorgung für alle Länder sowie ein an der Zukunft orientiertes Abfallmanagement zur bestmöglichen Ressourcennutzung.

Quelle

M.A. nach Rede von Nicolas Sarkozy, und NucNet, 8. März 2010

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