Schweden: Wind- statt Kernkraftwerke verdoppelt CO2-Ausstoss

Der Kohlenstoffdioxid-Ausstoss Schwedens würde sich verdoppeln, wenn das Land seine Kernkraftwerke durch Windkraftwerke ersetzen würde. Zu diesem Schluss sind Wissenschafter des Max Planck Instituts für Plasmaphysik (IPP) in Greifswald und des Royal Institute of Technology in Stockholm in einer kürzlich veröffentlichten Studie gekommen.

28. Juni 2016

Würde Schweden seine zehn Kernkraftwerkseinheiten durch Windenergieeinheiten ersetzen, müsste das Land konventionelle Gas- und Kohlekraftwerke zur Kompensation der unregelmässigen Produktion aus Wind einsetzen, so Fritz Wagner vom IPP und Elizabeth Rachlew vom Royal Institute of Technology in ihrer Studie. Dies würde zu einer Verdoppelung des CO2-Ausstosses führen. Wasserkraft und Kernenergie decken heute zu gleichen Teilen rund vier Fünftel der Stromproduktion in Schweden. Der Rest wird mit Windenergie und konventionellen Kraftwerken erzeugt.

Wagner und Rachlew haben bei ihren Untersuchungen unter anderem die Dynamik der Stromversorgung unter die Lupe genommen und daraus Anforderungen für ein Back-up-System abgeleitet. Auch die Auswirkungen der Windenergie auf den Betrieb der Wasserkraftwerke wurden untersucht. Die Autoren schlussfolgerten, dass das Szenario, die Kernenergie durch Wind zu ersetzen, keinen Sinn machen würde.

Quelle

M.B. nach F. Wagner et al., «Study on a hypothetical replacement of nuclear electricity by wind power in Sweden». In: The European Physical Journal Plus, 2016, DOI: 10.1140/epjp/i2016-16173-8

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