Südkoreas KHNP an Polens Kernenergieplänen interessiert

Die staatliche Korea Hydro & Nuclear Power (KHNP) ist bereit, mit der polnischen Regierung ein mögliches Finanzierungspaket für den geplanten Einstieg in die Kernenergie zu erörtern. Dies erklärte der Vizepräsident für Geschäftsentwicklung der KHNP, Sang Don Kim, in einem Interview gegenüber dem lokalen Energieportal Biznes Alert.

17. März 2021

Polen plant, ab 2033 Kernenergie als Teil seines diversifizierten Energieportfolios einzusetzen. Ziel ist eine installierte Leistung von 6000 bis 9000 MW auf der Grundlage bewährter, grosser Druckwasserreaktorblöcke der Generation III und III+. Das Land hat zwar mit den USA im Herbst 2020 Vereinbarungen zum Nuklearprogramm unterzeichnet, es will jedoch weiterhin Angebote potenzieller Reaktorlieferanten prüfen. Es hat sich noch nicht auf eine Reaktortechnologie festgelegt.

Gegenüber Biznet Alert erklärte Kim: «Die wichtigsten Faktoren für einen erfolgreichen Kernkraftwerksbau sind der Reaktortyp, der eine robuste Sicherheit garantiert, und die Fähigkeit, fristgerecht und budgettreu zu bauen. Als vertrauenswürdige Lieferantin hat die KHNP in dieser Hinsicht einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Anbietern und wir glauben, dass die polnische Regierung eine vernünftige Entscheidung treffen wird.»

Durch die Zusammenarbeit zwischen der südkoreanischen Regierung, der nationalen Exportkreditagentur (K-Sure) und globalen Finanzierungsinstitutionen könne die KHNP einen Finanzierungsrahmen bereitstellen, der den Bedürfnissen Polens entspreche, sagte Kim weiter. Bei der Finanzierungslösung seien jedoch viele Fragen zu klären und zu erörtern: «Wir hoffen daher auf eine eingehende Diskussion mit der polnischen Regierung und den Unternehmen.»

Die KHNP hat den APR-1400 entwickelt, eine Druckwasserreaktortechnologie der Generation III, die auch bereits im Ausland – im Kernkraftwerk Barakah in den Vereinigten Arabischen Emiraten – eingesetzt wird. Dieser Typ ist ebenfalls für den amerikanischen Markt zertifiziert. In Südkorea sind zwei solche Einheiten in Betrieb und vier in Bau. Der APR-1400 ist für 60 Betriebsjahre ausgelegt und die Standardbauzeit beträgt 58 Monate.

Quelle

M.A. nach NucNet, 10. März 2021, und Biznes Alert, 25. Februar 2021

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