Weltenergierat - Deutschland: echte Energiewende nur auf europäischer Ebene

Anlässlich der Vorstellung seiner neuen Publikation «Energie für Deutschland 2011» fordert der Weltenergierat - Deutschland e.V. eine verstärkte Abstimmung der deutschen Energiepolitik mit den europäischen Nachbarländern. Das deutsche Energiesystem sei integraler Bestandteil eines gesamteuropäischen Verbundsystems, sodass nationale Energiepolitik ganz Europa beeinflusse.

10. Juni 2011

«Die Konsequenzen, die durch unsere Energiewende verursacht werden, müssen auch von unseren Nachbarn getragen werden», erklärte der Präsident des Weltenergierats - Deutschland, Jürgen Stotz. Dies gelte insbesondere mit Blick auf Kosteneffekte und Versorgungssicherheit.

Die neuste Publikation des Weltenergierats - Deutschland zeigt auf, dass es für die Integration erneuerbarer Energien in das Stromversorgungssystem einer weitreichenden Anpassung entlang der gesamten Wertschöpfungskette bedarf, die über nationale Grenzen hinaus erfolgen müsse. Die derzeitigen Strukturen seien nicht auf eine regional ungleich verteilte, schwankende und schwer prognostizierbare Stromerzeugung ausgelegt – wie sie die gesteigerte Einspeisung von Strom aus Wind- und Photovoltaik erfordere. Es brauche daher ein Zusammenspiel verschiedener Massnahmen über die nationalen Grenzen hinaus, um erneuerbare Energien effizient zu integrieren. Hierzu gehörten insbesondere Ausbau und Optimierung der Netzkapazitäten, flexiblere Steuerung von Erzeugung und Nachfrage sowie die Erschliessung neuer Speicherkapazitäten. «Wir brauchen einen Konsens darüber, welche Schritte in welchem Zeitrahmen umgesetzt werden und welche Kosten Unternehmen und Verbrauchern zugemutet werden können. Deutschland braucht daher unbedingt ein begleitendes Monitoring auf seinem energiepolitischen Weg», so Stotz.

Ebenso wie in Europa Einigkeit über den Weg hin zu einer nachhaltigen und sicheren Energieversorgung erreicht werden müsse, so sei auf nationaler Ebene der breite gesellschaftliche Konsens die Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende. Stotz sieht dabei alle gesellschaftlichen Akteure – insbesondere Umweltverbände, Parteien, Wirtschaft und Wissenschaft – in der Pflicht, gemeinsam für die Transformation des Energiesystems einzutreten. Bürger sollten von Beginn an auf faire Weise in Planungsprozesse von Infrastrukturprojekten eingebunden werden – doch sollten zugleich Entscheidungen demokratisch legitimierter Akteure anerkannt werden, um die nötige Planungssicherheit zu gewährleisten, folgert der Bericht.

Quelle

M.A. nach Weltenergierat - Deutschland, Medienmitteilung, 26. Mai 2011

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