Weltklimaschutz-Konferenz diskutiert über Massnahmen nach 2012

Vom 6. bis 17. November 2006 hat in Nairobi die zwölfte Weltklimakonferenz stattgefunden. Auf der Tagesordnung stand die Terminplanung zur Festlegung der Emissionsreduktionsziele für die Zeit nach 2012. Weiter wurden mögliche Anpassungsstrategien diskutiert, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzutreten. Dabei standen konkrete Massnahmen für Entwicklungsländer, insbesondere in Afrika, und die Frage ihrer Finanzierung zur Debatte.

16. Nov. 2006
A la conférence mondiale sur le climat qui s'est terminée le 17 novembre 2006, le Secrétaire général des Nations Unies, Kofi Annan, a annoncé la création du «Cadre de Nairobi» destiné à faciliter la partici¬pation des pays en développement au Protocole de Kyoto
A la conférence mondiale sur le climat qui s'est terminée le 17 novembre 2006, le Secrétaire général des Nations Unies, Kofi Annan, a annoncé la création du «Cadre de Nairobi» destiné à faciliter la partici¬pation des pays en développement au Protocole de Kyoto
Quelle: ONU

Die 189 Vertragsparteien des Rahmen Übereinkommens über Klimaänderungen, von denen 165 das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben, wiesen mit Nachdruck auf die Gefahren hin, die durch die Klimaänderungen drohen. Anlässlich der Präsentation des 700-seitigen so genannten Stern-Berichts (Stern Review on the Economies of Climate Change), der von der britischen Regierung in Auftrag gegeben worden war, wurden die Kosten des Klimawandels im Detail erörtert. Aus dem Bericht geht hervor, dass als Folge der Klimaänderungen erhebliche Einbussen beim Bruttoinlandprodukt (BIP) - im weltweiten Durchschnitt zwischen 5 und 14% - hingenommen werden müssten, falls nichts zur Verringerung der Emissionen unternommen wird. Demgegenüber werden die Kosten für wirksame klimapolitische Massnahmen auf 1 % des BIP geschätzt. Der Bericht war von Sir Nicholas Stern, Berater der britischen Regierung in Klimafragen und vormals Chefökonom der Weltbank, am 30. Oktober 2006 vorgelegt worden.

UVEK will Optimierungspotenzial im Energiesektor ausschöpfen

Die Industrieländer, die das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben, sprachen sich für die Einbindung aller Grossemittenten von Treibhausgasen aus. Dies bedeutet, dass sich die dem Protokoll nicht beigetretenen Industrienationen wie die USA und Australien, aber auch Schwellenländer wie China, Indien oder Brasilien, die schon bald ähnlich grosse Mengen an Treibhausgasen ausstossen werden wie die Industrieländer, ebenfalls an den Bemühungen zur Verminderung der Treibhausgasemissionen zu beteiligen haben.
Die Schweiz unterstützt diese Forderung, hatte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) in einer Stellungnahme vom 27. Oktober 2006 geschrieben. Die Lasten müssten gerecht unter allen Emittenten verteilt werden. Zu diesem Zweck seien verschiedene Mechanismen wie z.B. der CO2-Handel zu nutzen und das technische Optimierungspotenzial in den betroffenen Sektoren, insbesondere im Energiesektor, auszuschöpfen.

«Nahtlose Fortsetzung nach 2012»

An der Konferenz von Nairobi einigten sich die teilnehmenden Länder auf eine Arbeitsplanung zur Festlegung der quantitativen Emissionsreduktionsziele der Industriestaaten für den Zeitraum nach 2012. Das Uvek sieht darin «ein wichtiges Signal für den CO2-Handel und insbesondere für den Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism, CDM), denn er bedeutet, dass die Aktivitäten in diesem Bereich nach 2012 nahtlos fortgesetzt werden.» Bundespräsident Moritz Leuenberger äusserte den Wunsch, dass die Zielsetzungen für die einzelnen Länder im Jahr 2009 beschlossen sein werden.

Quelle

D.S. nach Uvek, Pressemitteilungen, 27. Oktober und 17. November 2006

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