Zulassung für AP1000 in Grossbritannien

Die Auslegung des AP1000 hat in Grossbritannien das Generic Design Assessment (GDA) bestanden. Die Behörden haben den von der Westinghouse Electric Company LLC entwickelten Druckwasserreaktor somit für den britischen Markt zugelassen.

31. März 2017
Der AP1000 hat für den britischen Markt die Zulassung erhalten. Am Standort Moorside im Nordwesten Englands sind drei Einheiten dieses Reaktortyps geplant (künstlerische Darstellung).
Der AP1000 hat für den britischen Markt die Zulassung erhalten. Am Standort Moorside im Nordwesten Englands sind drei Einheiten dieses Reaktortyps geplant (künstlerische Darstellung).
Quelle: NuGen

Das britische Office for Nuclear Regulation (ONR) sowie die Environment Agency (EA) und die Natural Resources Wales (NRW) sind nach eingehender Prüfung zum Schluss gekommen, dass die Auslegung des AP1000 alle Sicherheits- und Umweltanforderungen erfüllt. Das ONR stellte deshalb eine Design Acceptance Confirmation (DAC) und die EA/NRW ein Statement of Design Acceptability (SoDA) aus, womit der fortgeschrittene Druckwasserreaktor der Westinghouse das für die Landesteile England und Wales geltende GDA bestanden hat. Schottland nimmt am GDA-Verfahren nicht teil, da dort keine Kernkraftwerksneubauten geplant sind.

AP1000-Pläne in England

Die NuGeneration Ltd. (NuGen) plant im Nordwesten Englands am Standort Moorside den Bau von drei AP1000. NuGen-CEO Tom Samson zeigte sich erfreut über den wichtigen Meilenstein. Bis das Unternehmen mit dem Bau beginnen kann, sind noch weitere standortspezifische Genehmigungen erforderlich.

Die Westinghouse lancierte das GDA-Verfahren 2007. Das ONR und die EA stellten im Dezember 2011 eine vorläufige Design Acceptance Confirmation (iDAC) und ein vorläufiges Statement of Design Acceptability (iSoDA) aus. Da der AP1000 zu diesem Zeitpunkt noch für keines der Neubauprojekte Grossbritanniens definitiv ausgewählt war, beantragte die Westinghouse, das Lizenzierungsverfahren zu unterbrechen. Ende 2013 stieg die Toshiba Corporation – der Mutterkonzern der Westinghouse – in das Baukonsortium der NuGen ein. Die neue Mehrheitseigentümerin bestätigte der NuGen, am Standort Moorside bis 2026 in Zusammenarbeit mit der französischen GDF Suez SA bis zu drei AP1000-Kernkraftwerkseinheiten bauen zu wollen. Daraufhin bat die Westinghouse die Behörden, das Lizenzierungsverfahren wiederaufzunehmen.

Zwei Reaktorauslegungen zugelassen – zwei in Prüfung

Zusammen mit dem EPR der Areva sind nun zwei fortgeschrittene Reaktorauslegungen für den britischen Markt zugelassen. Noch im Prüfverfahren befindet sich der UK ABWR der Hitachi-GE Nuclear Energy Ltd. Das Lizenzierungsverfahren soll Ende 2017 abgeschlossen werden. Der Siedewasserreaktor ist an den Standorten Wylfa und Oldbury geplant. Im Oktober 2016 reichten auch die EDF Energy und die China General Nuclear Power Corporation (CGN) ein Gesuch zum GDA für die britische Auslegung des Hualong One namens UK HPR1000 ein. Diese Auslegung ist für den Standort Bradwell vorgesehen.

Quelle

M.B. nach ONR, NuGen und Westinghouse, Medienmitteilungen, 30. März 2017

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