Inspektionen für 22 Reaktordruckbehälter geplant

Nachdem Belgien entschieden hat, die Kernkraftwerkseinheit Doel-3 wegen Anzeichen möglicher Materialfehler im Reaktordruckbehälter vorübergehend abzuschalten, hat die Kernenergieagentur (NEA) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angekündigt, dass Gespräche zwischen den Kernkraftwerksbetreibern und den Nuklearaufsichtsbehörden in acht Ländern stattfinden. Sie haben die Durchführung spezieller Kontrollen zum Thema, die aufzeigen sollen, ob keine weiteren Einheiten betroffen sind.

20. Aug. 2012

Nachdem eine Überprüfung mit einer neuartigen Ultraschallmessung am Reaktordruckbehälter von Doel-3 Anzeichen möglicher Materialfehler besonders im untersten Mantelring ergeben hatte, gab die belgische Agence fédérale de contrôle nucléaire (FANC-AFCN) am 26. Juli 2012 bekannt, dass der Block bis mindestens 31. August 2012 ausser Betrieb sein werde. Die Analyseergebnisse sind laut FANC-AFCN noch nicht vollständig ausgewertet.

Die NEA verfolge die Entwicklungen genau, schreibt sie in einer Medienmitteilung. Die Sicherheitsbehörden würden dafür sorgen, dass die Betreiber die erforderlichen Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die Reaktoren jederzeit sicher betrieben werden könnten. Die NEA hat eine Liste mit allen 22 Reaktoren veröffentlicht, bei deren Druckbehälter die Rotterdamsche Droogkok Maatschappij (RDM) an der Herstellung beteiligt war. Auf dieser Liste sind die Schweizer Kernkraftwerke Mühleberg und Leibstadt aufgeführt. Unabhängig davon verlangte das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) von beiden Kraftwerksbetreibern grundlegende Angaben zu Herstellern, Grundwerkstoffen, Schmiedeverfahren, Herstellungszeitraum sowie Umfang und Art der Herstellungsprüfungen der Schmiedeteile des Reaktordruckbehälters. Zudem mussten Angaben zur Abnahmeprüfung des Grundmaterials eingereicht werden.

Quelle

M.A. nach FANC-AFCN, Medienmitteilungen 26. Juli und 7. August, Ensi, Medienmitteilungen, 9. und 10. August, sowie NEA, Medienmitteilung, 16. August 2012

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