Investitionsprogramm für slowenisches Endlager genehmigt

Die slowenische Regierung hat ein Investitionsprogramm für ein nationales Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle genehmigt. Die Gesamtinvestitionskosten sind davon abhängig, ob das benachbarte Kroatien sich am Projekt beteiligt oder nicht.

21. Juli 2014
Modellzeichnung des geplanten nationalen Endlagers für schwach- und mittelaktive Abfälle in Slowenien.
Modellzeichnung des geplanten nationalen Endlagers für schwach- und mittelaktive Abfälle in Slowenien.
Quelle: ARAO

Das Investitionsprogramm schätzt die Gesamtkosten für Bau, Betrieb und Verschluss eines Endlagers für schwach- und mittelaktive Abfälle in Slowenien auf rund EUR 157 Mio. (CHF 190 Mio.). Diese Zahl stützt sich auf die Annahme, dass das Lager alle schwach- und mittelaktive Abfälle aus Medizin, Forschung und Industrie wie auch die Hälfte solcher Abfälle aus dem Kernkraftwerk Krsko (688 MW, PWR) aufnimmt. Sollte sich Kroatien am Programm beteiligen, so erhöhen sich die Gesamtkosten auf schätzungsweise EUR 178 Mio. (CHF 216 Mio.) oder je EUR 89 Mio. pro Land.

Krško, das sich unweit der kroatischen Grenze befindet, gehört Slowenien und Kroatien gemeinsam. Betreiberin ist die Nuklearna Elektrarna Krsko DDO (NEK). Der produzierte Strom wird zu gleichen Teilen auf die beiden Länder verteilt und beide sind für je die Hälfte der radioaktiven Abfälle verantwortlich.

Laut Samo Omrzel, slowenischer Infrastruktur-und Raumplanungsminister, könnte das Endlager erweitert werden, um die kroatische Hälfte des Krsko-Abfalls aufzunehmen. Die beiden Länder müssten jedoch eine entsprechende Einigung erzielen. Die Kosten hälftig zu teilen, wäre die wirtschaftlichste Lösung, so das Ministerium.

Unabhängig von der Beteiligung Kroatiens werden rund 80% des slowenischen Anteils vom Entsorgungs- und Abfallmanagementfonds des Kernkraftwerks übernommen. Der Rest wird aus dem Staatsbudget für den Umgang mit schwach- und mittelaktiven Abfällen aus Medizin, Forschung und Industrie kommen.

Das Endlager soll in Vrbina in der Nähe des Kernkraftwerks Krsko errichtet werden. Der Standort war im Dezember 2009 nach einer mehrjährigen öffentlichen Konsultation per Dekret ausgewählt worden. Die Agency for Radwaste Management (ARAO) ist für die Umsetzung des Projekts zuständig, bis die Baugenehmigung vorliegt. Diese soll 2017 erteilt werden. Der Bau könnte zwischen 2017 und 2019 erfolgen und der Probebetrieb 2020 beginnen.

Quelle

M.A. nach ARAO, Medienmitteilung, 9. Juli, und WNN, 10. Juli 2014

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft