Definitives Aus für Yucca Mountain

Die amerikanischen Nuclear Regulatory Commission (NRC) entschied letzten Herbst, das Baubewilligungsgesuch für Yucca Mountain nicht mehr weiterzubearbeitet. Die zuständige Stelle beim NRC – das Office of the Inspector General (OIG) – stellte nun fest, dass dieser Entscheid rechtens ist.

16. Juni 2011

Das Yucca-Mountain-Projekt im Bundesstaat Nevada steht seit Amtsbeginn des amerikanischen Präsidenten Barack Obama unter keinem guten Stern: Der Standort sei keine brauchbare Option für die langfristige Lagerung der ausgedienten Abfälle, liess Obama 2009 verlauten. Deshalb zog das amerikanische Department of Energy (DOE) am 3. März 2010 sein Bewilligungsgesuch zum Bau des geologischen Langzeitlagers für zivile hochaktive Abfälle und bestrahlte Kernbrennstoffe zurück. Ein Richtergremium der NRC entschied jedoch am 29. Juni 2010, das DOE sei gar nicht befugt, das Gesuch zurückzuziehen, und die NRC veröffentlichte daraufhin am 23. August 2010 den ersten Sicherheitsbericht, der das Baubewilligungsgesuch für den Yucca Mountain beurteilt.

Arbeiten eingestellt – Entscheid rechtens

Doch im Oktober 2010 beurteilte Gregory Jaczko, Vorsitzender der NRC, die Lage anders und entschied, dass die NRC ihre Arbeit an der Beurteilung des Baugesuchs für Yucca Mountain einstellen soll, da die NRC gar kein Budget für diese Arbeiten mehr erhalten habe. Das OIG hat nun den Entscheid des NRC-Vorsitzenden überprüft und ist zum Schluss bekommen, dass er der Gesetzgebung, den Richtlinien und der Zuständigkeit Jaczkos entsprach.

Abkehr von Yucca Mountain entbehrt wissenschaftlicher Basis

Gleichzeitig mit dem Entscheid des OIG hat der Ausschuss für Wissenschaft, Weltraum und Technologie des Repräsentantenhauses einen Bericht zum Entscheid der Regierung Obama veröffentlicht. Der Ausschuss wirft der Regierung vor, dass der Entscheid gegen das Yucca-Mountain-Vorhaben unter vollkommener Ignorierung wissenschaftlicher Informationen und Daten zustande gekommen sei. Die Autoren des Berichts haben zahlreiche Dokumente und Schriftwechsel der Entscheidungsfindung analysiert und kommen zur Schlussfolgerung, dass sich der Standort Yucca Mountain hervorragend eignet, um radioaktive Abfälle für tausende Jahre sicher zu lagern. Dieser Ansicht sei auch eine überwiegende Mehrheit der technischen und wissenschaftlichen Experten, stellten die Autoren fest.

Quelle

D.S. nach NRC, Medienmitteilung, 8. Juni 2011

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