FRM II: Startschuss für Industrialisierung von Uran-Molybdän-Brennstoff

Die Technische Universität München (TUM) und die französische Firma Framatome haben einen weiteren Vertrag über die Fertigung des hochdichten und niedrig angereicherten Brennstoffs für die Umrüstung der Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) unterzeichnet. Das Projekt läuft über vier Jahre, soll die Produktionslinie weiter optimieren und einen industriellen Fertigungsprozess für den Uran-Molybdän-(U-Mo)-Brennstoff vorbereiten.

25. Apr. 2024
François Gauché und Prof. Christian Pfleiderer unterzeichnen die neue Vereinbarung
François Gauché und Prof. Christian Pfleiderer unterzeichnen die neue Vereinbarung. Auch auf dem Foto zu sehen (v.l.n.r.): Cyrille Rontard, Dominique Geslin und Ralf Gathmann von Framatome sowie Dr. Bruno Baumeister und Robert Rieck, beide FRM II.
Quelle: Christoph Kreileder, FRM II / TUM

Bereits seit 2019 kooperiert der Forschungsreaktor FRM II an der TUM mit Framatome, um einen Brennstoff für die Umrüstung der Forschungs-Neutronenquelle vorzubereiten. «Wir haben gemeinsam mit Framatome einen Fertigungsprozess auf Pilot-Level entwickelt […] eine entsprechende Test-Produktionslinie installiert. Damit werden derzeit bereits erste Brennstoffplatten gefertigt», erklärte Dr. Bruno Baumeister, Projektleiter der Umrüstung von hochangereichertem (HEU) auf niedrig angereichertes Uran (LEU) am FRM II. Die Pilotanlage steht in der Framatome-Forschungseinrichtung in Romans-sur-Isère im Südosten Frankreichs.

Im neu unterzeichneten Vertrag investiert der FRM II einen zweistelligen Millionenbetrag in die weitere Optimierung und Vor-Industrialisierung des Fertigungsprozesses. Ausserdem unterstützt Framatome den FRM II bei der Entwicklung des neuen Brennelements von der Auslegung bis hin zu abschliessenden Prüfungen.

Der Forschungsreaktor FRM II nutzt derzeit HEU zur Erzeugung eines dichten Neutronenflusses für wissenschaftliche Experimente und die Produktion medizinischer Radioisotope. Die hohe Uran-Dichte des innovativen monolithischen U-Mo-Brennstoffs wird es dem FRM II ermöglichen, sein hohes Leistungsniveau auch mit einer Anreicherung von maximal 19,75% Uran-235 (also LEU) aufrechtzuerhalten. Die ersten U-Mo-Folien aus LEU wurden im Jahr 2022 erfolgreich von Framatome hergestellt. Die erstmalige Bestrahlung von monolithischen U-Mo-Brennstoffplatten aus dieser 100% europäischen Fertigung ist laut Framatome für Ende 2024 geplant.

Quelle

M.A. nach Framatome und FRM II, Medienmitteilungen, 19. April 2024

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