Westinghouse und Bloom Energy: gemeinsame Wasserstoffproduktion mit Nuklearstrom
Die Westinghouse Electric Company und die Bloom Energy Corporation haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Produktion von sauberem Wasserstoff mit Nuklearstrom voranzutreiben.
Westinghouse und Bloom Energy schliessen sich zusammen, um Projekte für sauberen Wasserstoff in der gesamten Nuklearindustrie zu identifizieren und umzusetzen. Sie werden gemeinsam eine optimierte und grosstechnische Hochtemperatur-Elektrolyselösung für die Kernenergieindustrie entwickeln. Mit der Fähigkeit, rund um die Uhr zu arbeiten und hochwertigen Dampf zu liefern, seien Kernkraftwerke gut positioniert, um die Elektrolyseure zu verwenden und erhebliche Mengen an sauberem Wasserstoff mit minimaler Unterbrechung des laufenden Betriebs zu produzieren, schreiben die Unternehmen in einer Mitteilung.
«Die Festoxidtechnologie eignet sich gut für nukleare Anwendungen, da sie Dampf effizient nutzt, um die Wirtschaftlichkeit der Wasserstoffproduktion weiter zu verbessern», erklärte Rick Beuttel, Vice President, Wasserstoffgeschäft von Bloom Energy. Die Hochtemperatur-Elektrolyse finde bereits Beachtung und Anerkennung als kosteneffiziente und praktikable Lösung zur Erzeugung von kostengünstigem, sauberem Wasserstoff, der für die Erreichung der ehrgeizigen Dekarbonisierungsziele von entscheidender Bedeutung sei.
Verzehnfachte Nachfrage nach Wasserstoff
Laut Westinghouse wird prognostiziert, dass sich die weltweite Nachfrage nach Wasserstoff und seinen neuen Anwendungen bis 2050 verzehnfachen und die derzeitig verfügbare Infrastruktur zur Herstellung und Lieferung von Wasserstoff übersteigen wird. Da sich die Verwendung von Wasserstoff von der traditionellen industriellen Nutzung hin zum Brennstoff der Zukunft entwickle, sei die Notwendigkeit, ihn in grösseren Mengen und aus kohlenstoffarmen oder -freien Quellen zu produzieren, einleuchtend, so Westinghouse weiter.
Der in Kernkraftwerken erzeugte Wasserstoff kann in vielen Industriezweigen eingesetzt werden, z. B. bei der Herstellung erneuerbarer Treibstoffe, bei der Öl- und Metallraffination, bei der Ammoniaksynthese, im Bergbau und im Verkehrssektor, z. B. bei Lastwagen, Bussen oder im Luftverkehr. Die Unternehmen seien auch gut aufgestellt, um die vom amerikanischen Department of Energy (DOE) entwickelten Wasserstoffzentren zu unterstützen, sind sich Westinghouse und Bloom Energy einig.
Bereits im Mai 2021 hatte Bloom Energy eine Forschungskooperation mit dem Idaho National Laboratory (INL) lanciert. Sie betreiben gemeinsam Grundlagenforschung, um die Verwendung von Kernenergie zur Produktion von Wasserstoff mit den Festoxid-Hochtemperaturelektrolyseuren von Bloom Energy zu prüfen.
Quelle
M.A. nach Westinghouse und Bloom Energy, gemeinsame Medienmitteilung, 6. Juni 2022
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