Britischer Privatsektor für Nuklearinvestitionen zu haben

Der britische Privatsektor wäre bereit, massiv in neue Energieproduktions- und Verteilanlagen einschliesslich Kernkraftwerke zu investieren und damit zur Sicherung der britischen Energieversorgung beizutragen. Voraussetzung sei, dass die Regierung die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen zur Sicherung solcher Investitionen schaffe. Dies ist die zentrale Botschaft des einflussreichen Industrieverbands Confédération of British Industry (CBI) in seiner Stellungnahme zum Energieüberblick, den das Department of Trade and Industry (DTI) im Auftrag der Regierung gegenwärtig zusammenstellt.

24 avr. 2006

Die britische Regierung will noch dieses Jahr Weichen für die Energiepolitik der kommenden Jahrzehnte stellen.
In der jetzt publizierten Stellungnahme, die in den Grundzügen bereits an derCBI-Jahreskonferenz 2005 bekannt geworden war, weist der Verband auf den grossen Nachholbedarf Grossbritanniens bei den Infrastrukturinvestitionen im Elektrizitätssektor hin: Bis 2020 müssen Kraftwerke mit 29'000-55'000 MW oder 49-75% der heutigen Kapazität neu gebaut werden. Dies erfordere Investitionen von GBP 35-54 Mrd. (CHF 79-123 Mrd.) und sei eine einmalige Chance zur Reduktion der Treibhausgasemissionen. Früher habe der Staat solche Investitionen getätigt. Mit der Privatisierung des Stromsektors sei es nun an der Privatwirtschaft in den kommenden 15 Jahren jährlich GBP 4,3-5,7 Mrd. (CHF 10-13 Mrd.) aufzubringen. Sie werde dies tun, wenn die Regierung die nötigen Rahmenbedingungen schaffe.
Dazu gehört laut CBI eine klare Strategie, die von der Regierungspartei wie der Opposition zu tragen ist. Sie müsse mit klaren Signalen die politischen Risiken von Investitionen vermindern und die Effizienz auf allen Ebenen, vom Bewilligungsverfahren bis zum Energiekonsum, verbessern. Für die Bewilligung neuer Kernkraftwerke sei die Möglichkeit zur System-Vorlizenzierung zu schaffen. Das Bewilligungsverfahren sei zu straffen und lokale Hearings sollten sich nur noch mit standortspezifischen und nicht mehr mit grundsätzlichen Fragen beschäftigen. Auch hält es der CBI für sinnvoll, die bestehenden Kernkraftwerksstandorte für den Bau von Neuanlagen grundsätzlich zur Verfügung zu halten. Zur Sicherstellung der Entsorgung und Stilllegung sei ein entsprechender Fonds zu schaffen. Schliesslich verlangt der CBI die Abschaffung der diskriminierenden Kohlenstoffabgabe auf Strom aus Kernkraftwerken.

Klare Vorteile der Kernenergie

Der CBI meint, der Privatsektor würde auch in den Bau neuer Kernkraftwerke investieren, da diese die einzigen im industriellen Massstab erprobten Stromquellen seien, die keine Treibhausgase abgeben. Zudem seien Kernkraftwerke anerkanntermassen eine einheimische Energiequelle, und der erzeugte Strom sei nicht nur günstiger, sondern auch auf lange Zeit kostenstabiler als der Strom aus den fossilen Alternativen.
Die in der Öffentlichkeit diskutierten Nachteile der Kernenergie hält der CBI für «übertrieben und nicht unüberwindbar». Der zusätzliche radioaktive Abfall werde nur einen Zehntel der Menge ausmachen, die heute ohnehin entsorgt werden müsse. Kernkraftwerke seien objektiv gesehen heute die sichersten Stromquellen. Die Akzeptanz der Öffentlichkeit habe sich verbessert und nehme weiter zu. Auch würde ein Kernkraftwerksprogramm die alternativen Energien nicht konkurrenzieren sondern sinnvoll ergänzen.

Source

P.B. nach CBI, Response to DTI's Energy Review, April 2006, und NucNet, 25. April 2006

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