EIA-Outlook 2005: Energienachfrage nimmt weiter zu

Trotz gestiegener Energiepreise rechnet die Energy Information Administration (EIA), ein unabhängiges statistisches Amt des amerikanischen Department of Energy, mit einem kaum gebremsten Anstieg der weltweiten Energienachfrage.

28 juil. 2005

Bei einem durchschnittlichen Jahresmehrverbrauch von 2% erwartet die EIA gemäss der Ausgabe 2005 ihres «International Energy Outlook» (IEO2005) gegenüber dem Referenzjahr 2002 bis 2025 einen 57% höheren Energiekonsum. Als Hauptgrund für den Zuwachs nennt der Bericht das starke Wirtschaftswachstum in den Schwellen- und Entwicklungsländern. Entsprechend unterschiedlich fallen die Wachstumsraten in den verschiedenen Weltregionen aus. Für die reifen Volkswirtschaften Nordamerikas, Westeuropas, Japans und Australiens rechnet die EIA mit einem durchschnittlichen jährlichen Nachfragezuwachs von immer noch 1,1%, für die Übergangsvolkswirtschaften des ehemaligen Ostblocks von 1,6% und für die aufsteigenden Volkswirtschaften besonders Asiens und Südamerikas von 3,2%. Neben diesem Referenzszenario diskutiert die EIA auch Szenarien mit einem schwächerem und einem stärkerem Wachstum. Auch stellt sie zum ersten Mal ins Einzelne gehende Überlegungen zur regionalen Entwicklung der Gebrauchsenergienachfrage in den Sektoren Haushalt, Gewerbe, Industrie und Transport vor. Dabei zeigt sich, dass der Gas- wie auch der Stromkonsum in allen Regionen und Sektoren überdurchschnittlich wachsen dürften. Die Stromnachfrage wird sich gemäss EIA von 2002 bis 2025 praktisch verdoppeln.
Bei der Erzeugung der elektrischen Energie dürften gemäss den Hochrechnungen der EIA Kohle und Erdgas weiterhin dominieren und 2025 zusammen knapp 62% des Bedarfs decken. Der Anteil der Wasserkraft und der anderen für die Stromerzeugung eingesetzten erneuerbaren Energien wird bei 18% verharren (siehe Grafik). Gegenüber früheren Berichten nach oben revidiert hat die EIA den erwarteten Anteil der Kernenergie. Seine Abschätzung sei deshalb schwierig, weil bei der Kernenergie mehr noch als bei anderen Energien politische statt wirtschaftliche Überlegungen die Investitionsentscheide steuerten. Im Vergleich mit dem Ausblick IEO2004 gibt die EIA für das Referenzszenario einen 13% höheren Kernenergieanteil an: Demnach würde die Kernkraftwerkskapazität auf 422'000 MW und die Jahreserzeugung auf 3270 Mrd. kWh steigen, womit der Anteil der Kernenergie an der gesamten Stromerzeugung von heute rund 18% auf 13% zurückfiele. Vor 2003 hatte die EIA in ihren Berichten noch mit einem absoluten Rückgang bis 2025 gerechnet.
Angesichts der absehbaren Preisentwicklung von Erdöl und Gas einerseits und dem möglichen Beitrag der Kernenergie zur Bekämpfung des Treibhauseffekts andererseits hat die IEA 2005 erstmals auch ein Szenario durchgerechnet, bei dem unter den gleichen volkswirtschaftlichen Voraussetzungen die Kernenergie stark wächst: Darin werden bis 2025 weniger Kernkraftwerke stillgelegt, und besonders in Frankreich, Finnland, Japan, Russland, China, Indien sowie Südkorea kommen zusätzliche Einheiten ans Netz, so dass die Gesamtkapazität 570'000 MW erreicht. Bei gleicher Stromnachfrage würde dann vor allem die Erzeugung in Gaskraftwerken weniger steigen. Sollte hingegen die Kernenergiekapazität schwächer als im Referenzszenario angenommen wachsen, würde laut EIA weltweit mehr Strom in Kohlekraftwerken erzeugt.

Source

P.B. nach US EIA, International Energy Outlook 2005, 29. Juli 2005

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