ILK zum Kompetenzerhalt in Deutschland

Die ILK (Internationale Länderkommission Kerntechnik) der deutschen Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Hessen ruft Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Industrie, Bund und Länder auf, mehr zu tun, um in Deutschland die kerntechnische Kompetenz zu erhalten und weiter zu entwickeln.

30 mars 2004

Wie die ILK feststellt, ist in der Bundesrepublik- mehr noch als in anderen Ländern - die Zahl der Ausbildungsplätze in der Kerntechnik seit zehn Jahren bedrohlich geschrumpft. Doch selbst wenn die ausstiegsorientierte Politik weitergehe, werde umfassendes kerntechnisches Wissen noch lange gebraucht und zwar bei Betreibern, Herstellern, Dienstleistern, Gutachtern wie auch Aufsichtsbehörden. Die ILK befürchtet, dass der fortschreitende Abbau des Ausbildungsangebots und das andauernd geringe Interesse den nötigen kompetenten Personalstamm gefährden. Auch gebe es deutliche Zeichen, dass die nukleare Sicherheitsforschung Deutschlands von der internationalen Entwicklung abgeschnitten werde. Um die beiden Probleme - Abbau des Angebots und geringes Interesse - anzugehen, schlägt die ILK einen kohärenten Lösungsansatz vor.
Konkret empfiehlt die ILK, an den Hochschulen neben dem Erhalt der vertieften kerntechnischen Ausbildung vermehrt kerntechnisches Wissen im Rahmen des Grundstudiums anzubieten. Auch ist die ILK entschieden der Meinung, dass sich die kerntechnische Ausbildung nicht auf die klassischen Fächer Reaktorphysik und -technik beschränken darf, sondern Strahlenschutz, Strahlenbiologie, Entsorgung, Systemanalyse, Risikomanagement sowie Atomrecht einschliessen muss. Zum optimalen Einsatz der verfügbaren Mittel empfiehlt die ILK den Aufbau von Kompetenzzentren im Rahmen des nationalen Kompetenzverbunds der Hochschulen, die Netzwerkbildung besonders im Rahmen des European Nuclear Education Network und die privatwirtschaftliche Unterstützung von Förderprogrammen für innovative Arbeiten an Hochschulen. Die öffentliche Hand solle vorwiegend die universitären Infrastrukturen aufrechterhalten, Lehrstühle seien künftig vermehrt extern zu finanzieren und die Industrie solle Studierende systematisch fördern und betreuen. Nötig seien schliesslich eine thematische Diversifizierung sowie die Beteiligung von ausseruniversitären Einrichtungen an der Lehre. Dies alles führe indessen nur dann zum Ziel, wenn es gelinge, den Nachwuchs davon zu überzeugen, dass eine berufliche Laufbahn in der Kerntechnik eine zukunftsfeste und inhaltlich fesselnde Perspektive bietet.
Die ILK wurde 1999 gegründet. Sie besteht aus 12 Wissenschaftlern und Experten aus Deutschland, Frankreich, Schweden, der Schweiz und den USA. Den Vorsitz führt der frühere Direktor der schweizerischen Aufsichtsbehörde HSK, Dr. Serge Prêtre.

Source

P.B. nach der Publikation ILK-17 D, März 2004

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