US NRC: Bitte Evolution, nicht Revolution!

An der traditionellen Regulatory Information Conference der US Nuclear Regulatory Commission (NRC) im März 2005 ermahnte Commissioner Jeffrey S. Merrifield die Industrie, den Behörden nicht zu viel aufzuladen.

9 mars 2005

Der Bewilligungsprozess für neue Anlagen und Systeme laufe am effizientesten und verlässlichsten ab, wenn die Fachleute auf die Erfahrung mit den heutigen Druck- und Siedewassersystemen Rückgriff nehmen können, welche die NRC in über 30 Jahren Praxis gesammelt habe. Zudem verfüge die NRC nur für diese Systeme über Testeinrichtungen, um Herstellerangaben sofort überprüfen zu können.
Bei radikal neuen Auslegungen wie fortgeschrittenen gasgekühlten Reaktoren, Kugelhaufenreaktoren, so genannten Nuklearbatterien oder Schwerwasserreaktoren wäre dies nicht der Fall. Die NRC nehme zwar Genehmigungsanträge auch für solche Systeme entgegen. Aber der Ablauf der Verfahren wäre nur schwierig vorherzusagen. Auch könnten sie unverhältnismässig viele Ressourcen binden und damit auch parallel laufende Routineverfahren verzögern. Jedenfalls dürfe ein Gesuchsteller nicht mit dem gleich raschen und effizienten Ablauf wie zum Beispiel der Erteilung der Auslegungsgenehmigung für das fortgeschrittene Druckwassersystem AP1000 rechnen.
Merrifield möchte richtig verstanden werden: Innovationen seien für den Fortschritt der Kern- und Sicherheitstechnik entscheidend. Aber es sei ratsam, Änderungen evolutionär statt revolutionär vorzunehmen. Merrifield meint zudem, eine schrittweise Entwicklung bewahre die Industrie vor einem weiteren alten Fehler der Branche: zu viel zu versprechen.

Source

P.B. nach US NRC, Regulatory Information Conference, 8.-10. März 2005

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