Deutschland: Leukämie-Studie zur Eibmarsch vorgestellt

Es gibt keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen den 5 km rund um Geesthacht aufgetretenen Leukämiefällen und dem Betrieb des Forschungszentrum Geesthacht GmbH (GKSS) sowie des Kernkraftwerks Krümmel.

9 déc. 2004

Zu diesem Ergebnis sind die beiden Sprecher der Expertenkommissionen gekommen, die im Auftrag des Niedersächsischen Sozialministeriums seit 1990 nach den Ursachen der auffälligen Häufung der Leukämiefälle geforscht haben. «Wir bedauern, dass die Ursache der Erkrankungshäufung bei Kindern aus der Samtgemeinde Eibmarsch trotz enormer Bemühungen der Experten nicht aufgeklärt werden konnte», so Gerd Hoofe, Staatssekretär des Niedersächsischen Sozialministeriums.
Seit 1990 habe die Expertenkommission unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. H.-Erich Wichmann, Direktor des Instituts für Epidemiologie am GSF-Forschungszentrum in München-Neuherberg, nichts unversucht gelassen, um die Ursachen für die auffällige Häufung von Leukämiefällen rund um Geesthacht zu ermitteln, so Hoofe. Um die Ursachen zu ermitteln, wurde ein so genanntes «16-Punkte-Programm» aufgelegt, in dessen Rahmen zahlreichen Verdachtsmomenten nachgegangen wurde.
Bereits im April 2003 hatten das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Landwirtschaft des Landes Schleswig-Holstein sowie das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit im Rahmen eines Expertenworkshops in Kiel das Ergebnis der Norddeutschen Leukämie- und Lymphomstudie zur Ermittlung der Risikofaktoren für Blut- und Lymphdrüsen krebs vorgestellt. Diese Studie wurde nach den besten verfügbaren epidemiologischen Verfahren durchgeführt und ist wegen ihres grossen Umfangs statistisch aussagekräftig. Sie zeigt jedoch keinen Hinweis auf ein erhöhtes Leukämie- oder Lymphomrisiko durch das Kernkraftwerk Krümmel bzw. das GKSS-Forschungszentrum.
Die Kommissionssprecher Wichmann und Greiser kommen in ihrem jetzt vorgelegten Abschlussbericht zu folgendem Fazit, das von der Niedersächsischen Landesregierung in allen Punkten geteilt wird: «Bei Betrachten aller Einzelergebnisse aus allen Untersuchungsansätzen muss festgestellt werden, dass keine Belege für den nahe liegenden Verdacht gefunden werden konnten, es gäbe einen ursächlichen Zusammenhang zwischen den bei Kindern aus dem 5-km-Radius um die Nuklearanlagen von Geesthacht gehäuft auftretenden Leukämiefällen und den Emissionen dieser Anlagen beim bestimmungsgemässen Betrieb. Dieses Ergebnis stützt sich nicht allein auf Radioaktivitätsmessungen in den Umweltmedien und auf die biologische Dosimetrie an Frauen und Kindern aus der Gemeinde Eibmarsch, sondern auch auf die Norddeutsche Leukämie- und Lymphomstudie. Kerntechnische Unfälle mit massiven Radioaktivitätsfreisetzungen im interessierenden Zeitraum konnten ebenfalls nicht ermittelt werden. Angesichts des Umfanges der bereits durchgeführten Untersuchungen sowie Begutachtungen und der Zeit, die seit dem Auftreten der Leukämiehäufung bei Kindern aus der Samtgemeinde Eibmarsch vergangen ist, sehen die Sprecher der Expertenkommission und der AG Belastungsindikatoren derzeit keinen Ansatz für ein Erfolg versprechendes Fortsetzen ihrer Ermittlungstätigkeit.»

Source

D.S. nach Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, 10. Dezember 2004

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