Klimaschutz

Kernenergie zusammen mit Wasserkraft, Wind- und Solarenergie erzeugen die geringsten Mengen an Treibhausgasen pro Kilowattstunde. Mit einer positiven CO₂-Bilanz und geringem Landbedarf könnte die Kombination von Kernenergie und erneuerbaren Energien entscheidend zur weltweiten Reduzierung von Treibhausgasen beitragen.

Klimaschutz
Forschungsergebnisse zeigen, dass Kernenergie zum Klimaschutz beiträgt.
Quelle: Sarayut Thaneerat via Dreamstime

Gemäss Paul-Scherrer-Institut (PSI) erzeugen Kernenergie zusammen mit Wasserkraft, Wind- und Solarenergie die geringsten Mengen an Treibhausgasen pro Kilowattstunde. Die ganzheitliche Methode des PSI zeigt, dass die Treibhausgasemissionen bei der Energieerzeugung durch Kernspaltung im Verhältnis zum erzeugten Strom mit 10 bis 20 Gramm CO₂-Äquivalent pro Kilowattstunde sehr gering sind. Kernenergie wird daher als klimafreundlich betrachtet.

Treibhausgasemissionen

Grosses Potenzial für die Welt
Die Stromproduktion ist weltweit für 40% der Treibhausgasemissionen verantwortlich, was zu einem zentralen Problem der Klimapolitik geworden ist. Die Schweizer Stromproduktion mit Wasserkraft und Kernenergie hat einen geringen Anteil von nur 2 bis 3% an den heimischen Treibhausgasemissionen, was im globalen Vergleich sehr gut ist. Das grössere CO₂-Reduktionspotenzial liegt in der Schweiz beim Verkehr und bei den Heizungen, die zusammen etwa zwei Drittel der Emissionen ausmachen. Die Kernenergie deckt gut 10% des globalen Strombedarfs ab, während die Wasserkraft knapp 16% ausmacht. Zusammen mit Abfällen, Biomasse, Geothermie, Wind und Sonne wird insgesamt nur ein gutes Drittel des weltweiten Stroms CO₂-arm produziert. Der Ausbau von klimafreundlicher Kernenergie und erneuerbaren Energien kann daher dazu beitragen, den CO₂-Ausstoss erheblich zu reduzieren.
Weltweit setzen viele Länder auf Kernenergie und wollen fossile Energieträger aufgrund ihrer verheerenden Auswirkungen auf Gesundheit, Natur und Klima abschaffen.

Klimafreundlicher Schweizer Strommix
Die Schweiz hat dank Wasserkraft und Kernenergie bereits einen sehr klimafreundlichen Strommix, ähnlich wie Frankreich. Wenn der in der Schweiz erzeugte Atomstrom in Gaskombikraftwerken erzeugt würde, würde die Atmosphäre mit so viel CO₂ belastet, wie der gesamte Autoverkehr in der Schweiz verursacht.

Die Ökobilanzen sprechen für Kernenergie
Ökostrom umfasst normalerweise erneuerbare Energiequellen wie Wasserkraft, Wind und Sonne, während Kernenergie oft ausgeschlossen wird. Die Wissenschaft zeigt jedoch, dass Atomstrom nicht nur klimafreundlich, sondern auch ressourcen- und umweltschonend ist.

Mit Ökobilanzen kann die Umweltverträglichkeit von Stromerzeugungssystemen aufgezeigt werden. Das PSI und die United Nations Economic Commission for Europe (UNECE) haben Lebenszyklusanalysen zur Stromerzeugung durchgeführt. Diese Analysen berücksichtigen den gesamten Energie- und Stofffluss sowie die Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt, Klima, Landnutzung und Ressourcenverbrauch pro Kilowattstunde Strom. Die Studien zeigen, dass Kernenergie und erneuerbare Energien sehr gut abschneiden.

Wenig Klimagase und Luftschadstoffe
Bei der Umwandlung von Energieträgern in Strom und Wärme werden Treibhausgase und Luftschadstoffe freigesetzt. Neben dem wichtigsten von Menschen verursachten Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) gibt es weitere Treibhausgase wie beispielsweise Methan oder Lachgas. Die Kernenergie hat mit 10–20 Gramm CO₂-Äquivalent pro Kilowattstunde die geringsten Treibhausgasemissionen aller Stromerzeugungssysteme und ist sehr effizient. CO₂-Äquivalente sind eine Masseinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase.

Auch beim Ausstoss von Luftschadstoffen wie Schwefeldioxid, Stickoxiden und Feinstaub weist die Kernenergie die niedrigsten Werte nach Wasserkraft und Windenergie auf. Die Schweiz hat aufgrund der fast emissionsfreien Stromproduktion mit Kernenergie und Wasserkraft eine vergleichsweise gute Luftqualität.

Unverbaute Landschaft – ein knappes Gut
In der Schweiz, einem kleinen und dicht besiedelten Land, sind Kulturland und naturbelassene Landschaften besonders wertvoll. Kernenergie passt gut zu diesem Kontext, da sie im Verhältnis zur produzierten Strommenge den geringsten Landbedarf aufweist. Selbst wenn der Landbedarf für Uranminen und Kernbrennstoff-Fabriken berücksichtigt wird, bleibt Kernenergie die beste Option. Im Vergleich dazu fehlen geeignete Standorte für die 1200 modernen Windturbinen, die benötigt würden, um die Produktion des Kernkraftwerks Leibstadt zu ersetzen. Technologien mit hohem Raumbedarf stossen oft auf Widerstand aus Natur-, Umwelt- und Tierschutzgründen, da sie die Landschaft verändern können.

Viel Strom aus wenig Rohstoffen
Jede Art der Stromproduktion erfordert Rohstoffe wie Kupfer, Eisen, Zink oder Aluminium, die begrenzt sind. Kernkraftwerke benötigen vergleichsweise geringe Mengen dieser Rohstoffe im Vergleich zu anderen Technologien und sind daher wirtschaftlicher und ökologischer. Wasserkraft und Kernenergie schneiden bei der Ressourcenschonung am besten ab.

Wenig radioaktive Abfälle
Kernenergie hat eine gute Ökobilanz aber hinterlässt radioaktive Abfälle. Der Brennstoffbedarf ist jedoch gering und es fallen vergleichsweise geringe Abfallmengen an. Alle Abfälle der Schweizer Kernkraftwerke aus der gesamten Laufzeit würden in der Haupthalle des Bahnhofs Zürich Platz finden. Die Entsorgung der radioaktiven Abfälle ist technisch sicher und umweltfreundlich möglich, wie der Bund 2006 bestätigt hat. Die Nagra hat den Standort Nördlich Lägern für das Atommülllager in der Schweiz vorgeschlagen. Andere Technologien wie die Kehrichtverbrennung hinterlassen grössere Mengen an Abfällen, deren Schädlichkeit mit der Zeit nicht abnehmen.

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