Australische Regierung will SMR als Teil der Energiepolitik prüfen

Die australische Bundesregierung will die Möglichkeit des Einsatzes kleiner modularer Reaktoren als Teil ihrer Politik prüfen. Damit will sie ihr mittel- und langfristiges Ziel, die Treibhausgasemissionen des Landes zu verringern, als Teil ihrer Verpflichtung im Rahmen des Pariser Klimaabkommens von 2015 erfüllen.

2. Juni 2020
Die NuScale erklärte letztes Jahr, dass seine SMR-Auslegung für ländliche Gebiete in Australien geeignet sei.
Die NuScale erklärte letztes Jahr, dass seine SMR-Auslegung für ländliche Gebiete in Australien geeignet sei.
Quelle: NuScale

Das am 21. Mai 2020 veröffentlichte «Technology investment roadmap discussion paper – A framework to accelerate low emissions technologies» der australischen Regierungskoalition zeigt auf, dass kleine, modulare Reaktoren «Potenzial» haben. Es legt dar, wie Australien sein Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 26–28% zu verringern, erreichen kann. Zudem zeigt es auf, wie das Land seinen Teil dazu beitragen kann, das umfassendere Ziel des Pariser Klimaabkommens, nämlich weltweit Netto-Null-Emissionen in der zweiten Jahrhunderthälfte, zu erfüllen.

Im Diskussionspapier heisst es, dass neue Nukleartechnologien – beispielsweise kleine, modulare Reaktoren – zwar Potenzial haben, aber Forschung- und Entwicklungsanstrengungen sowie konkrete Einsatzpfade erfordern. «Technische, preisliche und umweltpolitische Herausforderungen werden neben der gesellschaftlichen Akzeptanz der Kernenergie in Australien die Hauptdeterminanten für jeden künftigen Einsatz sein», so das Papier.

Das Papier untersuchte mehr als 140 Technologien, darunter Wasserstoff, erneuerbare Energien, Biokraftstoffe sowie Kohlenstoffabscheidung und -speicherung. Zwar seien Sonne und Wind die billigsten Erzeugungsformen, doch sei die Zuverlässigkeit nach wie vor ein Problem, und Gas werde eine wichtige Rolle beim Ausgleich der Schwankungen der neuen erneuerbaren Energiequellen spielen.

Im Dezember 2019 sagte ein parlamentarischer Ausschuss, dass die australische Regierung eine teilweise Aufhebung eines bestehenden Moratoriums für Kernenergie in Betracht ziehen sollte, um den Einsatz neuer und aufkommender Reaktor-Technologien einschliesslich der Generation III+ und der Generation IV zu ermöglichen. Zuvor hatten die Labor- und Koalitionsregierungen einem parteiübergreifenden Moratorium für den Bau und Betrieb von Kernkraftwerken in Australien festgehalten.

Unternehmen, darunter der russische Staatskonzern Rosatom und die amerikanische NuScale, teilten der Untersuchung mit, dass die Technologie kleiner, modularer Reaktoren der Generation IV perfekt für Australien geeignet sei, da sie zuverlässig Grundlastenergie liefere, die benötigt wird, um der intermittierenden Erzeugung der neuen erneuerbaren Energien entgegenzuwirken.

Quelle

M.A. nach NucNet, 25. Mai, und australischer Regierung, Technology investment roadmap discussion paper – A framework to accelerate low emissions technologies», Mai 2020

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