Energie-Trilemma 2021: Schweizer Energiesystem hinter Schweden auf Platz 2

Im aktuellen Energie-Trilemma-Bericht 2021 des Weltenergierats (World Energy Council, WEC) ist das Energiesystem der Schweiz nach Platz 1 in den beiden letzten Jahren 2021 auf Platz 2 gefallen. An der Spitze steht Schweden (2020: Platz 2). Auf Platz 3 folgt wie im Vorjahr Dänemark. Bewertet wurden jeweils die Energiesysteme von 127 Ländern nach drei Kriterien: Die Schweiz liegt bei der ökologischen Nachhaltigkeit weltweit auf Platz 1, beim Kriterium Zugang/Bezahlbarkeit auf Platz 6 und bei der Versorgungssicherheit auf Platz 24. Der WEC befürchtet für die Zukunft allerdings eine «potenzielle Verschlechterung der Energiesicherheit».

14. Okt. 2021
Trilemma 2021
Energie-Trilemma-Bericht 2021
Quelle: WEC

Der «World Energy Trilemma Index 2021» wird vom WEC in Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma Oliver Wyman und dem Global Risk Centre, einer Tochtergesellschaft der Marsh & McLennan Companies, seit 2011 veröffentlicht. Der Trilemma-Index beschreibt den Konflikt zwischen den drei energiepolitischen Zielen «Energieversorgungssicherheit», «Zugang/Bezahlbarkeit» sowie «Ökologische Nachhaltigkeit» und bringt ein vergleichendes Ranking von 127 Ländern in Bezug auf ihre Fähigkeit, das Energie-Trilemma zu bewältigen.

In der Gesamtwertung folgen dem Spitzentrio Finnland und Grossbritannien (beide Platz 4), Frankreich und Österreich (beiden Platz 5), Kanada, Deutschland, Norwegen, Neuseeland und die USA (beide Platz 9) und Luxemburg.

Die Schweiz hat ihren ersten Platz für die «ökologische Nachhaltigkeit» gehalten und sich beim Kriterium «Zugang/Bezahlbarkeit» von Platz 9 auf Platz 6 verbessert. Beim Kriterium «Energieversorgungssicherheit» liegt die Schweiz wir im Vorjahr auf Platz 24, ist aber seit 2016 (Platz 12) hier immer weiter abgerutscht. Insgesamt gibt der WEC der Schweiz eine AAA-Bewertung – «für integrierte und ausgewogene Prioritäten der schweizerischen Energiepolitik», so der Bericht.

Gleichzeitig unterstreicht der WEC aber auch: «Jüngste politische Entscheidungen dürften sich jedoch in den nächsten 15 Jahren sowohl auf den Erzeugungsmix des Landes (und damit auf seine Energie-Nachhaltigkeitsbilanz) als auch auf seine Energiesicherheit auswirken, da die Abhängigkeit von Stromimporten voraussichtlich zunehmen wird. Darüber hinaus könnten Importe in Zukunft schwieriger werden, da die Verhandlungen über das institutionelle Abkommen zwischen der EU und der Schweiz im Mai 2021 beendet wurden, was zu einer potenziellen Verschlechterung der Bewertung der Energiesicherheit der Schweiz in Zukunft führen könnte.»

Die Top-Ten-Länder: Die Bestnote AAA steht für integrierte und ausgewogene energiepolitische Prioritäten.
Die Top-Ten-Länder: Die Bestnote AAA steht für integrierte und ausgewogene energiepolitische Prioritäten.
Quelle: WEC

Dominanz der OECD-Länder

In diesem Jahr wurden 127 Länder auf 101 Ränge eingestuft, da einige die gleiche Punktzahl erreicht haben. Die Top-Ten-Ränge des Trilemmas 2021 werden weiterhin von OECD-Ländern dominiert. Dabei schneiden die europäischen Länder besonders gut ab, was die Bedeutung einer langjährigen aktiven Energiepolitik unterstreicht. Die drei Spitzenreiter bleiben dieselben wie im Jahr 2020, wobei Schweden die Schweiz knapp von der Spitze verdrängt hat und Dänemark auf dem dritten Platz bleibt. Alle drei Länder haben eine Gesamtpunktzahl von 83 und mehr. Kanada, Neuseeland und die USA durchbrechen die Dominanz der europäischen OECD-Länder.

Quelle

S.D. nach WEC, «World Energy Trilemma Index 2021», 7. Oktober 2021

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