Erster kommerzieller MOX im Schnellen Brüter Belojarsk-4

Der Schnelle Reaktorblock (FBR) vom Typ BN-800 – Belojarsk-4 – ist erstmals mit kommerziellem Mischoxidbrennstoff (MOX) beladen worden. Dies hat die russische staatliche Kernbrennstoffherstellerin Tvel mitgeteilt.

5. Feb. 2020

Anlässlich des ersten Brennelementwechsels wurden 18 MOX-Brennelemente in den Reaktorkern von Belojarsk-4 eingesetzt. Dies ist die erste Phase eines Plans, bei dem der gesamte verbleibende Brennstoff auf Uranbasis bis Ende 2021 durch MOX-Brennstoff ersetzt werden soll. Laut Tvel sollen noch in diesem Jahr weitere 180 MOX-Elemente geladen werden.

Im August 2019 lieferte die Tvel die erste MOX-Ladung an Belojarsk-4. Die Brennelemente waren vom Mining and Chemical Combine in Schelesnogorsk in der Region Krasnojarsk hergestellt worden.

Die industrielle Produktion von MOX-Brennstoff ist Teil eines russischen Programms zur Entwicklung einer neuen Generation von Nukleartechnologien. Das MOX-Brennstoffprojekt leitet die Tvel. Die Produktion begann Ende 2018.

Laut Tvel hatte Belojarsk-4 bereits in ihrer ersten Inbetriebnahmephase eine Mischung aus experimentellen MOX-Brennelementen und Uranbrennstoff verwendet.

Das russische Staatsunternehmen Rosatom sagte, die Brennstoffpellets in den MOX-Brennelementen bestünden aus einer Mischung von abgereichertem Uranoxiden – die von Unternehmen stammen, die mit der staatlichen Tvel verbunden seien – und Plutoniumoxiden, die bei der Wiederaufarbeitung ausgedienter Brennelemente abgetrennt worden waren.

Am Standort Belojarsk in der Oblast Swerdlowsk, knapp 1500 km östlich von Moskau, steht neben Belojarsk-4 der Schnelle Brüter Belojarsk-3 (FBR, 560 MW) in Betrieb. Belojarsk-1 wurde 1983 endgültig abgeschaltet und Belojarsk-2 1990. Diese beiden Blöcke hatten Mitte der 1960er-Jahre als weltweit erste graphitmoderierte Reaktoren die kommerzielle Stromproduktion aufgenommen. Russland plant für denselben Standort den Bau von zwei noch stärkeren Brütereinheiten der BN-Serie mit 1200 MW elektrischer Leistung.

Quelle

M.A. nach Tvel, Medienmitteilung, 28. Januar 2020

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