EWZ: keine geeigneten Käufer für Kernenergiebeteiligungen gefunden

Die Stadt Zürich hat für den Verkauf ihrer Kernenergiebeteiligungen über 100 potenzielle Käufer weltweit und in der Schweiz angesprochen. Zwei unverbindliche Verhandlungsangebote ausländischer Unternehmen liegen vor. Der Stadtrat erachtet die Offerten jedoch als ungeeignet und stellt den Verhandlungsprozess mit den beiden Interessenten ein.

1. Dez. 2020

Die Stadt Zürich ist über ihr Elektrizitätswerk (EWZ) mit 15% an der Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG und mit 20,5% an der Aktiengesellschaft für Kernenergiebeteiligungen Luzern (Akeb) beteiligt. Die Akeb verfügt über Bezugsrechte aus den Kernkraftwerken Bugey und Cattenom in Frankreich und aus Leibstadt.

2016 hiessen die Stimmberechtigten das Jahr 2034 als festes Datum für den Ausstieg aus der Kernenergie gut. Gleichzeitig ermächtigten sie den Stadtrat, die Beteiligungen zu verkaufen. Der Gemeinderat stellte 2018 für das Verkaufsverfahren einen Kredit von CHF 2,2 Mio. zur Verfügung.

Zwei unverbindliche Verhandlungsangebote

Weltweit und in der Schweiz wurden rund 100 mögliche Interessenten angesprochen. Laut Stadtrat wurden nur wenige unverbindliche Verhandlungsangebote eingereicht, darunter keines von Schweizer Energieunternehmen. Lediglich zwei Angebote erfüllten die betriebswirtschaftlichen Kriterien für den Verkauf der Beteiligungen, so der Stadtrat. Sie stammen von Tochterfirmen nichteuropäischer Unternehmen mit Aktivitäten im Nuklearbereich.

Der Stadtrat beschloss nun, die Verhandlungen nicht fortzuführen, weil er die Verkaufschancen als zu gering einschätzt. Die Transaktion sei aufgrund ihrer Komplexität und wegen der Vorkaufsrechte und Einsprachemöglichkeiten der anderen Aktionäre mit grossen Unsicherheiten verbunden. Weitere Verhandlungen würden zudem zusätzliche Kosten von bis zu CHF 6 Mio. verursachen. Aus diesen Gründen erachtet der Stadtrat die beiden vorliegenden unverbindlichen Verhandlungsangebote für ungeeignet.

Der Stadtrat werde die Verkaufsbemühungen wieder aufnehmen, sobald sich die Chancen für einen Verkauf entscheidend verbessern, erklärte er.

Quelle

M.A. nach Stadt Zürich, Medienmitteilung, 25. November 2020

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