Fukushima-Daini wird stillgelegt
Die Tokyo Electric Power Company (Tepco) hat entschieden, das Kernkraftwerk Fukushima-Daini mit seinen vier Siedewasserreaktoreinheiten stillzulegen.
Die Tepco teilte bereits im Juni 2018 mit, dass sie die Stilllegung des Kernkraftwerks Fukushima-Daini in Erwägung zieht. Das Unternehmen gab nun Ende Juli 2019 bekannt, dass die vier Siedewasserreaktoreinheiten des Kernkraftwerks definitiv stillgelegt werden.
Das Kernkraftwerk Fukushima-Daini liegt in der Präfektur Fukushima, gut 12 km südlich des havarierten Kernkraftwerks Fukushima-Daiichi. Dem Stilllegungsentscheid für Fukushima-Daini gingen gründliche Untersuchungen voraus. Die Tepco betrachtete unter anderem die Auswirkungen auf den Personalbedarf, da an den beiden Fukushima-Standorten nun zehn Einheiten gleichzeitig stillgelegt und rückgebaut werden. Die Tepco rechnet deshalb für die Stilllegung und den Rückbau von Fukushima-Daini mit über die 40 Jahren. Das sind rund zehn Jahre mehr, als wenn der Rückbau des Standorts isoliert betrachtet würde.
Die Tepco plant, den Brennstoff – insgesamt rund 10’000 Brennelemente – so schnell wie möglich aus den vier Blöcken von Fukushima-Daini zu entfernen. Dazu ist ein Lager zur Trockenlagerung auf dem Kraftwerksareal geplant. Diese Vorgehensweise wird gemäss Tepco auch bei anderen Kernkraftwerken angewendet.
Fukushima-Daini
Das Kernkraftwerk Fukushima-Daini ist einer von drei Kernkraftwerksstandorten der Tepco. Der Versorgerin gehört daneben noch das Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi sowie das Kernkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa in der Präfektur Niigata. Fukushima-Daini-1 hatte 1981 die Stromproduktion aufgenommen. Block 4 ging als letzte Einheit 1986 in Betrieb. Die vier Siedewasserreaktorblöcke wurden nach dem grossen Tohoku-Erdbeben von 2011 in einen sicheren Zustand verbracht. Sie sind seither ausser Betrieb.
Quelle
M.B. nach Tepco, Medienmitteilung, 31. Juli 2019