Grönland: Gesetzentwurf für Uranabbau-Verbot

Die neue Landesregierung Grönlands, das Naalakkersuisut, hat einen Gesetzentwurf in die Vernehmlassung geschickt, der die Voruntersuchung, Exploration und Gewinnung von Uran auf der Insel verbietet. Die Regierung hat zudem beschlossen, neue Öl- und Gasexplorationen in Grönland zu stoppen.

26. Juli 2021

Der grönländische Untergrund enthält grosse unerkundete Ölvorkommen und Mineralien. Das Naalakkersuisut sei nach wie vor bestrebt, dass umfangreiche Potenzial an Mineralien des Landes zu erschliessen, sofern es sich nicht um Uran handle. Deshalb habe es einen Gesetzentwurf zum Verbot von Uranabbau zur Vernehmlassung übermittelt. Das Verbot sei «in der tiefen Überzeugung verwurzelt, dass wirtschaftliche Aktivitäten Rücksicht auf Natur und Umwelt nehmen müssen». Dieselben Bedenken bildeten den Hintergrund für den Beschluss der Regierung, keine neuen Öl- und Gasexplorationen zu genehmigen.

Eine aktuelle Studie des Geologischen Dienstes von Dänemark und Grönland schätzt, dass an der Westküste Grönlands Öl im Wert von rund DKK 18 Mrd. (CHF 2,6 Mrd.) vorhanden ist. Auch an der Ostküste Grönlands sollen sich grosse Vorkommen unter dem Meeresboden befinden.

Das Naalakkersuisut ist jedoch der Meinung, dass der Preis für die Ölförderung zu hoch sei. Dies beruhe auf wirtschaftliche Berechnungen. Aber auch auf Überlegungen zu den Auswirkungen auf Klima und Umwelt spielten eine zentrale Rolle bei der Entscheidung, so das Naalakkersuisut.

Vor diesem Hintergrund beschloss das Naalakkersuisut, keine neuen Bewilligungen für die Öl- und Gasexploration in Grönland mehr zu erteilen: «Dieser Schritt ist unserer Natur, unserer Fischerei und unserer Tourismusindustrie zuliebe erfolgt, und damit wir uns auf unsere nachhaltigen Potenziale konzentrieren können», erklärte das Naalakkersuisut.

Bei der Parlamentswahl vom 6. April 2021 hatte die bisherige Oppositionspartei, die links-grüne Inuit Ataqatigiit, die meisten Stimmen erreicht. Sie hatte sich gegen den Abbau von Uran und Seltenen Erden gestellt. Seit dem 23. April ist Múte Inequnaaluk Bourup Egede der neuer Regierungschef Grönlands.

Quelle

M.A. nach Naalakkersuisut, Medienmitteilung, 15. Juli 2021

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