KHNP will in der Ukraine eine APR-1400-Einheit bauen

Die Korea Hydro & Nuclear Power Co. (KHNP) hat Interesse bekundet, am Standort Rowno in der Ukraine eine neue Kernkraftwerkseinheit zu bauen. Dies teilte das staatliche Unternehmen SE NNEGC Energoatom in einer Erklärung mit.

17. Sep. 2020

Am 11. September 2020 führten Vertreter der Energoatom und der KHNP eine Videokonferenz durch, um den Bau neuer Kernkraftwerke an bestehenden Standorten in der Ukraine zu diskutieren. Die KHNP zeigte Interesse am Bau einer APR-1400-Einheit am Standort Rowno, wo ein Teil der Vorbereitungsarbeiten bereits abgeschlossen ist. Während der Konferenz wurden ebenfalls Fragen zur Finanzierung und zur Beteiligung lokaler Unternehmen an der Herstellung von Hauptkomponenten erörtert. Das Treffen fand im Rahmen der im August 2016 unterzeichneten Absichtserklärung zwischen den beiden Unternehmen statt.

Fertigstellung von Chmelnizki- 3 und -4 thematisiert

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hatte am 9. September anlässlich seines Besuchs des Kernkraftwerks Chmelnizki die Strategie des Landes zum Ausbau der erneuerbaren Energien und zur Entwicklung der Kernenergie erläutert. Er erklärte, er werde das ukrainische Ministerkabinett bitten, die Finanzierung für die Fertigstellung von Chmelnizki- 3 und -4 bereitzustellen. Die beiden WWER-1000-Bauprojekte waren 1990 wegen dem Reaktorunfall von Tschernobyl gestoppt worden. Block 3 war damals zu 75% und Block 4 zu 28% fertiggestellt. Im Rahmen einer Vereinbarung von 2010 zwischen der Energoatom und dem russischen Staatsunternehmen Rosatom sollte Russland die Finanzierung für die Entwicklung, den Bau und die Inbetriebnahme von Chmelnizki- 3 und -4 sicherstellen. Im September 2015 verabschiedete die Ukraine jedoch ein Gesetz, das auf das Abkommen verzichtete, nachdem sich die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern verschlechtert hatten.

Die Ukraine betreibt insgesamt 15 Einheiten und der Atomstromanteil des Landes beträgt rund 54%.

Quelle

M.A. nach Energoatom, Medienmitteilungen, 9. und 14. September 2020

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