Schweizer Energieverbrauch 2014 um 7,7% gesunken

Der Endenergieverbrauch der Schweiz ist 2014 gegenüber dem Vorjahr um 7,7% auf 825’770 TJ gesunken. Grund dafür war die warme Witterung.

26. Juni 2015

Mit 825’770 TJ wurde 2014 der tiefste Endenergieverbrauch der letzten 17 Jahre registriert. Die Kenngrösse lag letztmals 1997 mit 823’260 TJ tiefer. Der Rückgang des Endenergieverbrauches um 7,7% gegenüber dem Vorjahr führt das BFE in erster Linie auf die ausgesprochen warme Witterung zurück. Gemäss Meteo Schweiz war 2014 zusammen mit 2011 das wärmste Jahr seit Messbeginn 1864. Die Anzahl Heizgradtage, ein wichtiger Indikator für den Energieverbrauch zu Heizzwecken, nahm gegenüber dem Vorjahr um 19,9% ab. Hingegen stiegen im 2014 Faktoren, die den langfristigen Wachstumstrend des Energieverbrauchs bestimmen: Ständige Wohnbevölkerung +1,2%, Bruttoinlandprodukt +2,0%, Motorfahrzeugbestand +1,6%. Ebenfalls zugenommen hat der Wohnungsbestand. Detaillierte Zahlen sind gemäss BFE noch nicht verfügbar.

Weniger Energie zum Heizen benötigt

Die warme Witterung bewirkte einen deutlichen Rückgang des Verbrauchs von Energieträgern zu Heizzwecken: Der Verbrauch von Heizöl extra-leicht sank um 24,7%, derjenige von Erdgas um 11,3% gegenüber dem Vorjahr. Der Elektrizitätsverbrauch reduzierte sich um 3,1%. Zugenommen hat die energetische Verwendung von Industrieabfällen (+13,2%) und Kohle (+4,2%). Der Verbrauch der schweren Heizölsorten sank um 57,5%, derjenige von Petrolkoks stieg um 18,1%.

Die warme Witterung wirkte sich auch auf den Verbrauch der erneuerbaren Energieträger zu Heizzwecken aus. Der Verbrauch von Energieholz sank um 14,7%. Auch die Nutzung von Umgebungswärme durch Wärmepumpen lag 7,6% unter dem Vorjahreswert, ebenso der Verbrauch von Fernwärme (-8,9%). Trotz der warmen Witterung hat die Nutzung von Solarwärme um 8,3% zugenommen.

Die direkte Nutzung von Biogas erhöhte sich um 1,1%. Unter Berücksichtigung des ins Erdgasnetz eingespeisten Biogas (das statistisch als Erdgas verbucht wird), ergibt sich ein Anstieg des Biogasverbrauchs von 11,3%. Der Verbrauch der biogenen Treibstoffe nahm mit +81,3% deutlich zu.

Treibstoffverbrauch leicht gesunken

Der Treibstoffverbrauch sank mit -0,5 % gegenüber dem Vorjahr nur leicht. Der Trend zur Substitution von Benzin durch Dieseltreibstoff setzte sich gemäss BFE ungebrochen fort: Während sich der Absatz von Dieselöl um 2,5% erhöhte, war der Benzinverbrauch wie jedes Jahr seit 2001 rückläufig (-4,0%). Der Absatz von Flugtreibstoffen stieg um 0,7%.

Revision bei den fossilen Treibstoffen

Die Beimischungen biogener Treibstoffe zu Benzin und Diesel gewinnen zunehmend an Bedeutung. Deshalb werden rückwirkend ab 2008 bei Benzin und Diesel die Beimischungen von biogenen Treibstoffen abgezogen. Die Beimischungen sind bei den übrigen erneuerbaren Energien unter Biogene Treibstoffe enthalten. Gegenüber den im Vorjahr ausgewiesenen Werten reduzieren sich die Verbrauchsangaben 2013 von Benzin um 130 TJ (-0,1%) und von Diesel um 430 TJ (-0,4%).

Die Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2014 wird gemäss BFE in Verlauf der zweiten Julihälfte 2015 online und ab Anfang August in gedruckter Form erhältlich sein.

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