Vorzeitige Stilllegung Kosloduj-3 und -4 in Bulgarien

Die bulgarischen Reaktorblöcke Kosloduj-3 und -4 wurden am 31. Dezember 2006 vorzeitig abgeschaltet. Diese Stilllegung war eine der Voraussetzungen, damit Bulgarien der EU auf den 1. Januar 2007 beitreten konnte.

31. Dez. 2006
Kernkraftwerke im Ostblock
Kernkraftwerke im Ostblock

Das Kernkraftwerk Kosloduj an der Donau umfasst sechs Druckwassereinheiten russischer Bauart. Die Blöcke 1 bis 4 sind WWER des ältesten Typs V230 mit je 408 MW. Die Blöcke 1 und 2 wurden bereits Ende 2002 endgültig abgeschaltet. Auf Hinblick auf den EU-Beitritt Bulgariens wurden nun auch die Blöcke 3 und 4 vom Netz genommen. Hingegen geht der Betrieb der Blöcke 5 und 6 des neueren Typs WWER-1000 (953 MW, PWR) weiter (siehe Karte).

Bulgarien hat keine weiteren Kernkraftwerke in Betrieb, will aber die Kernenergie künftig ausbauen. Ein Abkommen für den Bau von zwei neuen Druckwasserreaktoren am Standort Belene wurde am 29. November 2006 unterzeichnet.

Das bulgarische Atomforum (Bulatom) hatte vergeblich gewarnt, die Abschaltung von Kosloduj-3 und -4 würde ab Januar 2007 zu Schwierigkeiten führen, da die sichere Stromversorgung des Landes nicht mehr gewährleistet sei. Bulatom hatte deshalb vorgeschlagen, die beiden Kosloduj-Blöcke noch so lange am Netz behalten zu dürfen, bis Block 1 des Kernkraftwerks Belene den Betrieb aufnimmt. Darauf ist die EU nicht eingegangen.

Quelle

M.A. nach NucNet, 1. Januar 2007

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