Falsche Prioritäten in der BFI-Botschaft

Schweizer Spitzenplatz in der Nuklearforschung steht auf dem Spiel

Das Nuklearforum Schweiz fordert in seiner Stellungnahme zur Vernehmlassung der BFI-Botschaft 2025–28 mehr finanzielle Mittel für den ETH-Bereich sowie ein Forschungsprogramm für den Langzeitbetrieb von Kernkraftwerken und für kleine modulare Reaktoren. Zudem soll die Forschung im Bereich der Kernfusion ausdrücklicher berücksichtigt und die weltweiten Fortschritte bei der Kerntechnik im Rahmen eines Monitorings beobachtet werden.  

25. Sep. 2023
Blick ins Innere des experimentellen TCV-Kernfusionsreaktors am Swiss Plasma Center (SPC) der EPFL in Lausanne, das Mitglied im Forschungsnetzwerk «EUROFusion ist.
Blick ins Innere des experimentellen TCV-Kernfusionsreaktors am Swiss Plasma Center (SPC) der EPFL in Lausanne, das Mitglied im Forschungsnetzwerk «EUROFusion ist.
Quelle: EPFL/Alain Herzog

«Mit dem ETH-Bereich und insbesondere mit dem Paul Scherrer Institut verfügen wir in der Schweiz über exzellente Forschungseinrichtungen, die gerade im Nuklearbereich hervorragende Arbeit leisten. Mit dem beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie droht die Schweiz ihre derzeit noch erstklassige Stellung innerhalb der internationalen Nuklearforschung zu verlieren», meint der Präsident des Nuklearforums Hans-Ulrich Bigler zur Vernehmlassung der Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation für die Periode von 2025 bis 2028.

Um den Verlust des Schweizer Spitzenplatzes in der Forschung zu verhindern, fordert das Nuklearforum mehr Mittel für den ETH-Bereich. Das Mittelwachstum sollte konkret anstelle von nominalen 1,6% viel mehr real 2,5% betragen. Weiter sind die internationalen Programme bei der Kernfusionsforschung ausdrücklicher zu würdigen. So sollte beispielsweise das «EUROfusion Technology Programme» explizit und ausführlich in die BFI-Botschaft aufgenommen werden.

Nuklearforschung für die Versorgungssicherheit
Zudem fordert das Nuklearforum, die Ressortforschung im Energiebereich um ein ausführliches Monitoring der weltweiten Fortschritte bei der Kerntechnik zu ergänzen. Dazu besteht im Kernenergiegesetz ohnehin ein ausdrücklicher Auftrag, der nun in der BFI-Botschaft konkretisiert werden sollte.

Für die Versorgungssicherheit der Schweiz mit Strom ist der Langzeitbetrieb der bestehenden Kernkraftwerke elementar. Entsprechend ist explizit ein Forschungsprogramm Langzeitbetrieb in die Ressortforschung im Energiebereich aufzunehmen. Aktuell werden in diesem Bereich nur die negativen Emissionstechnologien als künftiges Forschungsprogramm aufgeführt. Ausserdem schreitet international die Entwicklung sogenannter «Small Modular Reactors» zügig voran. Damit die Schweiz hier nicht den Anschluss verpasst, sind mögliche Forschungskooperationen explizit in der BFI-Botschaft vorzusehen.

Kontakt

Stefan Diepenbrock, Leiter Kommunikation, stefan.diepenbrock@nuklearforum.ch  
Matthias Rey, Media Relations, matthias.rey@nuklearforum.ch
 
Nuklearforum Schweiz, Frohburgstrasse 20, 4600 Olten
Tel.: +41 (0)31 560 36 50

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